pferde-ingwer - Meerrettich in der Pferdefütterung
 

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Buch; 4.Auflage; 2013
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B. Meerrettich in der Pferdefütterung
 
Meerrettich, frisch (!) gerieben, ist beim Pferd in einer Menge (Richtwert!) von ungefähr 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht ein wirksames Breitband-Antibiotikum gegen grampositive und gramnegative Bakterien, z.B. bei Phlegmone (Einschuß), aber auch Kiefervereiterungen u.ä..
Die Wirkung setzt bereits ungefähr einen Tag nach der Fütterung einer therapeutisch notwendigen Dosis deutlich ein!
Bei einem sehr schweren Einschuß, bei dem auch die Haut schon einriß und dem Pferd selbst in der Klinik nicht mehr geholfen werden konnte, waren nach Beobachtung der Besitzerin sechswöchige Gaben von 35 Gramm Meerrettich pro 100 Kilo Körpergewicht bei gleichzeitiger Verabreichung von 5 Gramm Ingwer  (zur Entzündungshemmung) pro 100 Kilo Körpergewicht nötig!
In geringerer Dosis von etwa 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht beseitigt Meerrettich noch vom Maul aus für die Wirkstoffe direkt zugängliche Zahninfektionen. Außerdem wirkt er in dieser Menge häufig schon gegen Husten.
(Meerrettich wurde daher auch schon von einigen nordamerikanischen Indianerstämmen, z.B. den Cherokees, gegen Karies und Bronchitis eingesetzt!)
 
Alten Pferden tut eine Meerrettichkur alle paar Wochen über etwa eine Woche hinweg sehr gut. Hierzu genügt, nachdem man beim ersten Mal das Pferd mit einer Menge von 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht „durchgeputzt“ hat, bei den Wiederholungskuren meistens eine Menge von nur noch 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht.
Alternativ kann man den Meerrettich, nach einer anfänglichen Kur mit 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, später auch jede Woche und dann an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen geben (meistens reichen hierzu 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht aus). Diese Methode ist meines Erachtens auch für jüngere Pferde als Vorbeugung empfehlenswert.
Durch die regelmäßige Gabe über Jahre hinweg scheint allerdings die Wirksamkeit etwas abzunehmen, so daß zum Ausgleich bei plötzlich auftretenden infektiösen Erkrankungen (z.B. Einschüssen) dann höher dosiert werden muß.
Nach eigenen Beobachtungen erhöht sich die Dosis dann um ungefähr 30% gegenüber den oben genannten Mengen, also nicht dramatisch. (Diese Dosen sind aber immer noch sehr gut verträglich, weshalb man deswegen nicht auf eine dauerhafte Verfütterung an alte Pferde verzichten sollte.) Vermutlich liegt die verminderte Wirksamkeit an einer gesteigerten Ausscheidung oder schnellerem Abbau durch den Körper und nicht an einer Resistenzbildung der Keime. Übliche Antibiotika, über so lange Zeit verfüttert, hätten am Ende ihre Wirksamkeit völlig verspielt!
 
Die Gabe von Meerrettich erhöht die Lebenserwartung alter Pferden deutlich! Einen großen Einfluß hat hierbei wohl die Bekämpfung der mit dem Alter zunehmenden Zahninfektionen, die (auch beim Menschen) zu Folgeschäden im Körper führen. (Siehe hierzu auch den kurzen Bericht über den 109-jährigen Graf von Waldeck am Ende des Kapitels! Seit ich selber jeden zweiten Tag ungefähr 10 bis 15 Gramm frisch geriebenen Meerrettich (in Quark) zu mir nehme, habe ich z.B. keine Probleme mehr mit einer Zahntasche an einem schräg liegenden Weisheitszahn!)
Auffällig bei der Fütterung von Meerrettich an alte Pferde (in Kombination mit Ingwer, vermutlich aber auch ohne) ist die Gewichtszunahme bei sonst gleicher Futtermenge! Der Effekt dürfte vergleichbar sein mit dem von antibakteriell wirkenden Stoffen in der Schweineaufzucht. Dort wird durch Verfütterung solcher Substanzen (früher leider Antibiotika, heute, auch leider, antibakteriell wirkende Kupferverbindungen) die Gewichtszunahme beschleunigt. Mutmaßlich geschieht dies durch das Beseitigen kleinerer Infektionen, die das Wachstum der Tiere verlangsamen.
Auch in der Fleischproduktion für den Menschen könnte daher meiner Ansicht nach auf den wirksamen und gleichzeitig gesunden Meerrettich übergegangen werden!
 
Das Wort Meerrettich (engl. horseradish, also Pferderettich) ist übrigens auch im deutschen der „Mährrettich“. Der Wortstamm kommt vermutlich von marha, germanisch für Pferd, und hat sich noch in unserer „Mähre“ und dem englischen Wort „mare“ für das weibliche Pferd erhalten.
Es gibt zwar auch noch andere ethymologische Herleitungen des Wortes Meerrettich, wer allerdings erlebt hat, wie sehr die allermeisten Pferde den geriebenen Meerrettich geradezu lieben, zweifelt nicht mehr an der obigen Herleitung.
Da Pferde Meerrettich bereits nach kurzer Gewöhnung gerne fressen (manche sogar pur!), ist das Anfüttern meist kein Problem. Am ersten Tag kann man meistens gleich 20 Gramm geben, am nächsten 50 Gramm, dann 100 Gramm und dann die therapeutisch notwendige Dosis, falls diese mit einer Gesamtmenge von 100 Gramm noch nicht erreicht sein sollte.
Pferden, die Meerrettich bereits kennen, kann man im Ernstfall sofort die therapeutisch notwendige Dosis verfüttern. Daher ist, wie auch schon bei Ingwer, eine Gewöhnung an Meerrettich vorteilhaft, auch wenn gerade keine akute Notwendigkeit dafür besteht.
 
Der Meerrettich muß frisch gerieben oder durch eine Säure (z.B. Zitronensäure oder Apfelessig) stabilisiert sein, weil einige seiner Wirkstoffe, die aus Vorläufersubstanzen erst bei der Zerstörung der Zellwände entstehen (z.B. Allylsenföl aus Sinigrin) nicht sehr stabil sind und sich schon bei Gegenwart von Wasser relativ schnell zersetzen.
Es wird aber auch von manchen Pferdebesitzern geriebener Meerrettich aus dem Glas (Tafelmeerrettich, kein Sahnemeerrettich!) mit Erfolg angewendet. Er enthält dann allerdings Konservierungsstoffe und die notwendige Dosierung liegtauch höher. Ein Versuch bei Husten ergab ungefähr die 1,5- bis 2-fache Menge dessen, was von frisch geriebenem Meerrettich nötig ist. Es ist sinnvoll, immer ein großes Glas Tafelmeerrettich in der Stallapotheke stehen zu haben, für Notfälle, wenn gerade kein frischer Meerrettich zur Hand ist! Außerdem habe ich auch noch stets gefrorene Meerrettichstücke im Gefrierfach, da Pferde diesen deutlich lieber mögen! Der Meerrettich muß dann im gefrorenen (!) Zustand gerieben und gleich verfüttert werden. Die Wirksamkeit von gefrorenem Meerrettich liegt ebenfalls unter der von frischem Meerrettich: Man sollte ihn ungefähr 30 bis 50% höher dosieren als frischen. Der Grund mag sein, daß beim Einfrieren die entstehenden Eiskristalle die Zellwände bereits sprengen (daher ist er nach dem Auftauen gummiartig!) und die Wirkstoffe entstehen lassen, die sich dann mit der Zeit zersetzen und den gefrorenen Meerrettich etwas weniger wirksam machen.
Meerrettich gibt es auch als trockenes Pulver, doch scheint dieses, bezogen auf die Trockenmasse, noch weniger wirksam zu sein, als Meerrettich aus dem Glas. Die Wirksamkeit ist hier sicher sehr stark abhängig vom Herstellungsverfahren! Eine Charge, die ich für Untersuchungen verwendete, schien, bezogen auf die Trockenmasse, mindestens etwa 4 mal weniger wirksam bei Husten zu sein, als der frisch geriebene Meerrettich. Bei anderen Infektionen könnte dies aber auch anders aussehen. Wie gesagt, können die Unterschiede in der Qualität hier aber gewaltig sein. Im käuflichen humanmedizinischen Präparat Angocin® ist z.B. Meerrettich bei guter Wirksamkeit auch als Pulver enthalten.
 
Bevorzugt gibt man den Meerrettich in einer Portion am Tag, denn einige seiner wirksamen Verbindungen (Senföle) sind flüchtig (hoher Dampfdruck) und werden durch den Körper schnell wieder ausgeschieden, auch über die Lunge ausgeatmet. Gibt man den Meerrettich hingegen in kleinen Portionen über den Tag verteilt, so ist nicht gesagt, daß man die wirksame Mindestkonzentration im Körper überhaupt erreicht, weil der Körper nämlich schon längst mit der Ausscheidung der vorherigen kleinen Gabe begonnen hat, bevor die nächste zugeführt wird.
Wie auch schon den Ingwer, füttert man den frisch geriebenen Meerrettich sehr vorteilhaft in eingeweichten Heu-/Wiesencobs.
 
Meerrettich ergänzt den Ingwer in fast idealer Weise! Der Ingwer drückt dann die Entzündung herunter und der Meerrettich beseitigt gleichzeitig die Keime als mögliche Ursache der Entzündung.
Er kann auch über viele Wochen verfüttert werden. (Dies sollte man zur Ausheilung einiger Arten von Erkrankungen, z.B. Kiefervereiterungen, auch tun!). Bei einer Verfütterung von 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht bis zu 8 Wochen lang (in eingeweichten Heu-/Wiesencobs) habe ich selbst noch keine Probleme festgestellt, außer einer geringfügigen Abnahme der Menge an roten Blutkörperchen. Bei Gabe eines herkömmlichen Antibiotikums über 8 Wochen wäre hingegen wohl mit schwersten Nebenwirkungen zu rechnen!
Bei einem Kaltbluthengst habe ich die Fütterung von 50 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht über 2 Monate hinweg beobachten können. Ein Blutbild wurde nicht gemacht, aber äußerlich wirkte sich der Meerrettich nicht negativ aus, der Hensgt wurde sogar mit der Zeit immer stärker. Sogar Mengen von mehr als 50 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht wurden (in eingeweichten Heu-/Wiesencobs) einem Pony mit Borreliose schon über mehrere Monate hinweg gefüttert.
Beim Menschen ist allerdings bei dauerhafter (!) Einnahme in großen Mengen (mehr als 20 Gramm pro Tag, also mehr als ungefähr 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) die Bildung von Magengeschwüren bekannt. Allerdings nehmen Menschen Meerrettich auch nicht in bekömmlicher Form zusammen mit eingeweichten Heu-/Wiesencobs auf. Dennoch ist es sicherer, Meerrettich in hoher Dosierung nicht wie Ingwer jahrelang als Dauerfutter einzusetzen, sondern intervallmäßig.
Ingwer als magenschonendes Mittel verbessert vermutlich die Verträglichkeit des Meerrettichs bei langfristigen hochdosierten Behandlungen.
 
Durch Meerrettich lassen sich offenbar vielfältige bakterielle Infektionen effektiv bekämpfen. Virale Infektionen habe ich selbst nicht intensiv untersuchen können. Man spricht aber dem Meerrettich gewisse antivirale Eigenschaften zu, und ich habe Anhaltspunkte, daß er sich tatsächlich bei solchen Infektionen einsetzen läßt.
Auf keinen Fall schadet es, bei einer viralen Infektion gleichzeitig Meerrettich zu geben, denn Sekundärinfektionen durch Bakterien, die häufig ein Problem bei viralen Infektionen darstellen, werden dadurch schnell beseitigt.
 
Ungefähr zeitgleich zu meinen Versuchen mit Meerrettich beim Pferd sind auch ähnliche Versuche bei einer wesentlich größeren Anzahl von Menschen (mehr als 1000!!) durchgeführt worden. Die Studie (Dr. U. Frank, Prof. Dr. K. F. Klippel), die keinen reinen Meerrettich, sondern ein verkapseltes getrocknetes Kombinationspräparat aus Meerrettich und Kapuzzinerkresse verwendete, untersuchte die Wirkung auf 13 klinisch relevante Bakterienarten, die Infektionen der Harnwege und des Atmungstraktes verursachen. Kapuzzinerkresse produziert, wie Meerrettich, bei Zerstörung ihrer Zellwände ebenfalls Senföle, die allerdings etwas anders zusammengesetzt sind (z.B. entsteht zusätzlich Benzylsenföl).
In der Studie zeigte sich für die Patienten, die das Kapuzzinerkresse/Meerrettich-Präparat einnahmen, die gleiche Wirksamkeit, wie bei einer Kontrollgruppe, die mit synthetischen Antibiotika behandelt wurde! Es wurde bakteriozide und in geringerer Dosierung noch bakteriostatische Wirkung gegenüber Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken, Acinetobacter, E. coli, Proteus, Enterobacter und Haemophilus influenzae festgestellt.
Außerdem wohl auch virostatische Wirkung bei Rhinoviren, Influenza und Newcastle .
Zudem antimykotische Wirkung gegen Candida und Schimmelpilze.
Das in der Studie verwendete Präparat Angocin® enthielt 200 mg getrocknete Kapuzzinerkresse und 80 mg getrockneten Meerrettich pro Kapsel, entsprechend ungefähr 2 Gramm frischem Kraut und etwa 0,8 Gramm frischem Meerrettich, wobei aber laut Herstellerangaben die tägliche Dosis für einen erwachsenen Menschen bis zu 25 Kapseln pro Tag beträgt! Dies entspräche dann ungefähr 50 Gramm frischer Kapuzzinerkresse und 20 Gramm frischem Meerrettich, wenn die Herstellerfirma es geschafft haben sollte, die Pflanzen sehr schonend zu verarbeiten.
Ich vermute allerdings stark, daß von den frischen Substanzen deutlich weniger benötigt würde, um die gleiche beobachtete Wirkung zu erzielen.
Informationen zur Studie findet man unter
 
In der Studie wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß mit Resistenzbildung von Keimen nicht zu rechnen ist. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß die Wirkstoffe alle schon im Dünndarm resorbiert werden (!), so daß die bakterielle Dickdarmflora, anders als bei herkömmlichen Antibiotika, nicht geschädigt wird! Ist dies schon für den Menschen von Vorteil, so gilt das für das „Darmtier“ Pferd gleich zweimal! Daher reagieren Pferde wohl auch so positiv darauf!
 
Die Studie an Menschen betrachtete nur Infektionen, die an Orten stattfinden, an denen sich die Hauptwirkstoffe (Senföle) des Meerrettichs und der Kapuzzinerkresse konzentrieren (Ausscheidungswege über Harn und Lunge). In meinen eigenen Untersuchungen am Pferd hatte ich bei ungefähr doppelter eingesetzter Dosis (verglichen mit der lokal wirksamen Dosis) auch eine Wirkung auf andere entfernte infizierte Organe beobachtet, z.B. eben auf Einschuß (Streptokokken) im Bein. Die Wirkstoffe müssen somit also in hinreichender Menge auch über den Blutkreislauf an den Ort der Infektion gelangen können. Ähnliches ist daher wohl auch beim Menschen zu erwarten.
In der Studie wurde zudem das Substrat gleichmäßig über den Tag verteilt verabreicht, was sich nach meinen eigenen Versuchen beim Pferd als weniger wirkungsvoll erwiesen hat. Beim Menschen könnte es daher ähnlich sein. Eine gleichmäßige Gabe über den Tag verteilt macht die Einnahme, auch größerer Mengen, aber dafür deutlich angenehmer und verträglicher, zumal Menschen nicht wie Pferde Heu-/Wiesencobs als effektiven „Verdünner“ zu sich nehmen.
 
Sehr interessant ist die gefundene virostatische Wirkung bei Influenza! (Womöglich auch auf Herpes? Vermutlich wurde nämlich einfach gar nicht darauf getestet!)
Bei Pferde- (und Menschen-!)grippe wäre dieser Studie zufolge daher eine hochdosierte Meerrettichgabe (eventuell in Kombination mit Kapuzzinerkresse) empfehlenswert!
Einer tödlichen Grippewelle, vor der die Wissenschaftler bereits seit vielen Jahren warnen, könnte auf diese Weise vielleicht die Spitze genommen werden!
Hinweise auf die virostatische Wirkung habe ich im Oktober 2005 an mir (ungefähr 70 Kilo) selbst ausgetestet, als ich an einem grippalen Effekt litt. 25 Gramm Meerrettich reichten nach diesem Versuch noch nicht zu einer deutlichen Besserung aus. Bei 50 Gramm am Tag (ungefähr 70 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) war (allerdings erst am nächsten Tag) eine sehr deutliche Besserung im Befinden zu erkennen. Allerdings ist diese Menge nicht angenehm zu essen und schlägt auch schon etwas auf den Magen. Ich hatte die Menge auf 2 Portionen, morgens und abends, verteilt, weil ich glaube, daß es, im Gegensatz zur bakterienabtötenden Wirkung, bei einer virostatischen (die Virusvermehrung nur hemmenden) Wirkung auf eine ungefähr gleichmäßige Wirkstoffmenge im Körper ankommt. Wird die Virusvermehrung hinreichend gehemmt, gewinnt das Immunsystem des Körpers Zeit, das Virus effektiv zu bekämpfen.
Am angenehmsten ist die Einnahme von Meerrettich durch den Menschen meiner Erfahrung nach, wenn man den Meerrettich in kleine Stückchen schneidet und diese in kleinen Portionen im Mund zerkaut, nachdem man zuvor (!) einen Schluck kalte Milch in den Mund genommen hat. Beim Zerkauen unter Milch geraten die sehr scharfen gasförmigen Senföle dann nämlich nicht in die Luftröhre oder gar Lunge!
Beim Ausbruch einer gefährlichen Grippeepidemie und Mangel an antiviralen Grippemitteln würde ich daher den Einsatz von Meerrettich beim Menschen in der geschilderten Weise empfehlen, bevorzugt in Kombination mit einem magenschonenden Mittel.
 
Für eine Wirkung von Meerrettich gegen Schimmelpilze (wie in der Studie am Menschen nachgewiesen) spricht die Behandlung eines Kaltbluthengstes, der ein immer wiederkehrendes Aspergillom (ein grünlicher steinartiger Pilz) in der Nasennebenhöhle hatte. Nach 2 Monaten der Fütterung von 50 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht (400 Gramm am Tag auf 2 Portionen verteilt!) kam das Aspergillom nicht wieder. Der Pilz war wohl regelrecht „ausgebrannt“.
 
Interessant und amüsant ist übrigens folgende Anekdote aus der Wissenschaftsgeschichte:
Graf von Waldeck (1766-1875), ein eher berüchtigter als berühmter Maya-Forscher, ist nach eigenen Angaben deshalb 109 Jahre alt geworden, weil er jedes Frühjahr eine sechswöchige Meerrettich-Kur durchführte! Denkbar ist, daß er dieses für die heutige Zeit biblische, für die damalige sogar astronomische Alter deswegen erreichte, weil der Meerrettich dabei lebensgefährliche Infekte schon im Ansatz beseitigte.
Graf von Waldeck soll schließlich an Herzversagen gestorben sein, als er nahe der Champs Elysees einer jungen Frau hinterher sah!
 
 
 
 
 
 
 
 

Kurzanleitung zur Fütterung von Meerrettich an Pferde
Meerrettich gegen bakterielle Infektionen
 
1.) Schnelles Anfüttern, beginnend mit etwa 20 Gramm in einer Mahlzeit, dann 50 Gramm, 100 Gramm in einer Mahlzeit, .... . Der Meerrettich sollte zum Erreichen der besten Wirksamkeit frisch gerieben sein.
Bevorzugt, aber für die antibiotische Wirkung nicht nötig, wird der frisch geriebene Meerrettich in eingeweichten Heu-/Wiesencobs gereicht. Besonders bevorzugt zusammen mit einer „Wohlfühldosis“ Ingwer (1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht), oder auch einer höheren Dosierung, falls dies nötig ist (Entzündungshemmung).
Ziel sind 20 bis 35 Gramm Meerrettich pro 100 Kilo Körpergewicht, je nach Schwere der Infektion. Auch Mengen von mehr als 50 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht wurden (in eingeweichten Heucobs) bei Borreliose schon über mehrere Monate hinweg gefüttert. Der Borreliosetiter wurde dadurch in den Normbereich abgesenkt.
Pferde, die Meerrettich (auch ethymologisch der „Mährrettich“) schon kennen, können bei Bedarf sofort die volle notwendige Menge erhalten. Die antibiotische Wirkung (z.B. Abschwellen eines Einschusses) ist bereits am nächsten Tag erkennbar, wenn die nötige Menge erreicht ist.
Zur Behandlung bei (vom Maul aus erreichbaren) Zahninfektionen und bei Husten genügen im allgemeinen Mengen von 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, bevorzugt ist aber auch hier erst einmal die Gabe einer höheren Menge, um auch hier zusätzlich Wirkstoffe über den Blutkreislauf an den Bestimmungsort zu bringen.
Nach sehr (!) langfristiger Gabe von Meerrettich muß bei plötzlich auftretenden infektiösen Erkrankungen ungefähr 30% höher dosiert werden, weil die Wirksamkeit dann etwas nachläßt (vermutlich aufgrund schnellerer Ausscheidung der Wirkstoffe durch den Körper).
 
2.) Beibehalten der gefundenen Menge über mindestens 7 bis 10 Tage (wie bei herkömmlichen Antibiotika auch).
Bei absehbar langwierigen Infektionen sollte die Menge mehrere Wochen (4 bis 8 Wochen) gehalten werden.
Borreliose scheint besonders hohe Gaben über einen noch längeren Zeitraum zu erfordern.
 
3.) Bei hohen Meerrettichdosierungen Ausschleichen der Menge binnen weniger Tage.
 
4.) Für alte Pferde auf Dauer empfehlenswert:
An zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen in der Woche eine Menge von 10 bis 12 Gramm frisch geriebenen Meerrettich pro 100 Kilo Körpergewicht und alle paar Monate immer mal wieder ungefähr eine Woche lang eine Dosis von 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht täglich verabreichen.
Noch besser: zusätzlich täglich Ingwer in einer Menge von 1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht („Wohlfühldosis“) füttern.
 
5.) Für Notfälle ein großes Glas Tafelmeerrettich (NICHT Sahnemeerrettich!) in der Stallapotheke vorrätig halten. Tafelmeerrettich aus dem Glas muß aber höher dosiert werden (sicherheitshalber ungefähr 1,5 bis 2 mal so hoch), weil einige seiner Inhaltsstoffe bereits teilweise abgebaut sind und der Tafelmeerrettich auch noch durch andere Stoffe verdünnt ist.
Besser noch ist es, Meerrettich für Notfälle in Stücken einzufrieren und diese Stücke dann bei Bedarf gefroren (!) zu reiben und gleich zu verfüttern. Auch hier muß ungefähr 1,5 mal höher dosiert werden, aber solcher Meerrettich wird von manchen Pferden besser akzeptiert als der aus dem Glas.
 
 
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