pferde-ingwer - Ingwer in der Pferdefütterung
 

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Buch; 4.Auflage; 2013
Ingwer in der Pferdefütterung
Meerrettich in der Pferdefütterung
Moose gegen Hautpilz
Strahlfäulebehandlung
Behandlung von Hornsäulen
Klebeverbände
Galopptraining für Renn- und Feizeitpferde
Gen-Galopper
Fallbericht zur Fütterung von Mineral- und Fertigfutter
Kontakt

 
 
Dieses Buch ist meinem Warmblutwallach und ehemaligen Schulpferd Waran (1971 – 2006) gewidmet, dem Ingwer, und später auch Meerrettich, als erstem das Leben auf schöne und lebenswerte Weise verlängerte!
 
 
Abschied
 
Lange waren wir beisammen,
haben vieles schon erlebt,
war’n uns liebe Kameraden,
bis zuletzt die Stunde schlägt!
           
Durch das Leben schwach geworden,
gib mich frei und laß mich zieh’n!
Keine Trennung ist auf Dauer,
bald schon gibt’s ein Wiederseh’n!
           
Und bis dahin, sei nicht traurig,
besser könnt’ es mir nicht geh’n!
Mit den Freunden, die schon gingen,
ewig jung und ewig kräftig,
immer gut gelaunt und prächtig,
über ewiggrüne Weiden,
lüftetrinkend, jag’ ich hin!
 
 
(geschrieben am 30.7.2006)

Vorwort zur 1. Auflage
 
 
„Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!“ scheint eine heutzutage leider weit verbreitete Ansicht zu sein. Einfachheit wird häufig auch mit mangelhaft gleichgesetzt. Ähnliches hatte übrigens auch schon Goethe erkannt:
„Warum in die Ferne schweifen, sieh’, das Gute liegt so nah!“
Daß das Einfache aber nicht nur gut, sondern manchmal sogar besser als das Komplizierte ist, möchte ich in diesem Buch zeigen, in dem mehrere Heilverfahren bei Pferden beschrieben sind, die den Methoden der klassischen Tiermedizin nicht nur ebenbürtig, sondern in mancher Hinsicht sogar deutlich überlegen sind! Wenn man die Dosierungen entsprechend anpaßt, lassen sie sich teilweise auch auf den Menschen übertragen.
 
 
Stefan Brosig
im Dezember 2006
 
 
 
Vorwort zur 2. ergänzten und überarbeiteten Auflage
 
 
Neue Erkenntnisse und Erfahrungen vieler Anwender haben eine ergänzte und überarbeitete Auflage sinnvoll gemacht. Erfreulicherweise beginnt sich der Einsatz von Ingwer, teilweise auch schon Meerrettich, auch langsam unter den behandelnden Tierärzten zu verbreiten. Auch an den Universitäten wird in den letzten Jahren vermehrt über Naturheilmittel wie Ingwer u.a. geforscht, obwohl auf diesem Gebiet keine sprudelnden Geldquellen von Pharmaunternehmen zu erwarten sind.
Das Potential hinter den Naturheilmitteln ist meines Erachtens aber immer noch nicht voll erkannt. Viele frühere Untersuchungen sollten meines Erachtens aufgrund der in diesem Buch beschriebenen nichtlinearen Zusammenhänge zwischen Dosis, Wirkung und Nebenwirkungen unter Ausreizen der Dosis bis zur Verträglichkeitsgrenze wiederholt werden, und ich erwarte daraus eine große Anzahl neuer sinnvoller Anwendungen bei Tier und Mensch.
„Gegen jedes Leid ist ein Kraut gewachsen!“ sagt ein Sprichwort. Zumindest sollte man es nicht leichtfertig außer acht lassen!
 
 
Stefan Brosig
im Januar 2008                        

Die Hauptakteure:
 

                   Waran (1971 – 2006)
                        (mit 35 Jahren)
 
 
                       Assi (1974 - 2004)
                        (mit 30 Jahren)
 
 
                
                    Amarock (*1987)
                      (mit 19 Jahren)
 
 
 
 
               
            Renaissance Fleur (*1992)
                     (mit 14 Jahren)
 
   
 

 Inhaltsverzeichnis
 
 
 
Einleitung
7
 
 
 
A.
Ingwerfütterung
 
 
Grundlagen
8
 
„Historisches“
10
 
Anwendung
12
 
Ingwer und Doping
22
 
Einsatz bei Mensch und Hund
24
 
Einsatz von Ingwer bei anderen Erkrankungen
28
 
Hat Ingwer Nebenwirkungen
38
 
Ingwer gegen Koppen
38
 
Ingwerdosierungen bei unterschiedlichen Erkrankungen (Tabelle)
39
 
Kurkuma als Ingwerersatz?
41
 
Häufig gestellte Fragen
42
 
Kurzanleitung
50
 
 
 
B.
Meerrettich in der Pferdefütterung
52
 
Kurzanleitung
58
 
 
 
C.
Behandlung von Pilzerkrankungen beim Pferd
(Moose gegen Hautpilz)
60
 
 
 
D.
Strahlfäulebehandlung
(Schwarztee)
63
 
 
 
E.
Ambulante Behandlung von Hornsäulen
65
 
 
 
F.
Klebeverbände
67
 
 

Einleitung
 
Seit dem Jahr 2002 wird Ingwer bei Pferden zur Behandlung der unterschiedlichsten Leiden eingesetzt, vor allem bei verletzungs- oder altersbedingten Arthrosen und Entzündungen.
Anfangs breitete sich seine Anwendung nur langsam unter den Pferdehaltern aus, da Ingwer von Seiten vieler Mediziner und auch der Pharmaindustrie mit großem Mißtrauen betrachtet wurde. Ein Gewürz habe in der Pferdeheilkunde, klassisch und medizinisch dogmatisch betrachtet, einfach nichts verloren, meinten sie. Darüber hinaus war es auch noch frei verfügbar und konkurrenzlos billig.
Seitdem aber ein berühmtes Pferd, die Dressurstute und ehemalige große Olympia-Hoffnung Renaissance Fleur (Trakehner) erfolgreich mit Ingwer behandelt wurde und wird, breitet sich der Ingwereinsatz unter den Pferdehaltern geradezu explosionsartig aus.
Durch gezielte Untersuchungen oder auch durch reine Zufallsentdeckungen sind dabei, über die Behandlung von Arthrosen hinaus, noch weitere Anwendungsfelder neu hinzugekommen. Es zeigte sich, daß das Lebensmittel Ingwer „ganzheitlich“ wirkt, um einmal dieses Modewort dafür zu gebrauchen.
Im Jahr 2004 ist zum entzündungshemmenden Ingwer noch der Meerrettich als breitbandig wirkendes Antibiotikum hinzugekommen, der damit dieses Manko des Ingwers auszugleichen hilft. Die Verwendung des Meerrettichs (auch ethymologisch wohl der „Mährrettich“), der in einigen Belangen herkömmlichen Antibiotika sogar überlegen ist, breitet sich nun ebenfalls rasant aus.
Im folgenden möchte ich den derzeitigen Wissenstand zur Ingwer- und Meerrettichfütterung umreißen, der auf Untersuchungen an meinen eigenen Pferden und denen von Bekannten, Pferden des Gestüts Rondeshagen und auf Erfahrungsberichten vieler anderer Besitzer (mit weit mehr als 100 Pferden) beruht, denen ich hiermit vielmals für ihre Bereitschaft zum Erfahrungsaustausch danken möchte. Ohne sie wäre der Fortschritt in den Erkenntnissen zur Ingwer- und Meerrettichfütterung bedeutend langsamer verlaufen.
Zum Schluß des Buches möchte ich auch noch einige weitere Naturstoffe vorstellen, die es verdienen, in großem Umfang eingesetzt zu werden. Mit besonderem Nachdruck möchte ich hier auf die Moose gegen die verbreiteten Pilzerkrankungen hinweisen, ebenso auf starken (bevorzugt schwarzen) Tee gegen Strahlfäule. Als Ergänzung habe ich in diese 2. Auflage des Buches auch eine Möglichkeit zur ambulanten Behandlung von Hornsäulen aufgenommen, die sich vielversprechend anläßt, sowie die Versorgung von Wunden mittels Klebeverbänden, die mir bereits vor vielen Jahren von einer Tierärztin gezeigt worden war und die es verdient, nicht wieder in Vergessenheit zu geraten!
 
 

A. Ingwer
 
Grundlagen
 
In der Pferdeheilkunde sind in den letzten 50 Jahren große Fortschritte erzielt worden, und es ist heute möglich, Verletzungen zu behandeln, die früher einem Todesurteil gleichgekommen wären.
Trotzdem weist die ärztliche Heilkunst immer noch einige sehr deutliche Schwachstellen auf, die die Pharmaindustrie bis zum heutigen Tage nicht zu beseitigen vermochte.
Eine dieser Schwachstellen ist die Bekämpfung von Entzündungen und Schmerzen ohne schädliche Nebenwirkungen. Die bislang verfügbaren schmerz- und entzündungshemmenden Mittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Entzündungshemmer (am bekanntesten bei den Pferdehaltern ist wohl der Wirkstoff Phenylbutazon, bekannt u.a. als Equipalazone®), abgekürzt oft als NSAIDs oder NSARs bezeichnet (non-steroidal anti-inflammatory drugs bzw. nichtsteroidale Antirheumatika), greifen alle nach bereits kurzer Zeit den Verdauungstrakt so stark an, daß deren Einsatz zeitlich beschränkt erfolgen muß und ein andauernder Einsatz bei chronischen Entzündungen und Schmerzen, z.B. auch bei altersbedingtem Verschleiß, ausgeschlossen ist.
Eine weitere Schwachstelle ist "Die verlorene Kunst des Heilens" selbst, wie der amerikanische Mediziner und Nobelpreisträger Bernard Lown in seinem gleichnamigen Buch beklagt. Die Medizin hat sich mehr und mehr zu einer Notfallmedizin entwickelt. Bei der Nachbehandlung und langfristigen Ausheilung einer Krankheit steht der Mensch, und eben gerade auch der Pferdehalter, oft ziemlich verlassen da.
 
Australische Wissenschaftler des Herbal Medicine Research and Education Centre und der University of Queensland haben nun mit einer Entdeckung aus Mutter Natur dazu beigetragen, diese Schwachstellen für viele Anwendungsfälle zu beseitigen:
Sie fanden im Jahr 2001, daß das Gewürz Ingwer, bzw. ein Extrakt daraus, bei Ratten das Schmerzempfinden herabsetzt und entzündungshemmend wirkt!
Bei diesem Ingwer handelt es sich um die Wurzel (das Rhizom) der schilfartigen Ingwerstaude (Zingiber officinale), die von Indien bis China, in anderen Tropengebieten und auch Afrika angebaut und vornehmlich als Gewürz frisch oder getrocknet gehandelt wird. Bekannt ist den meisten vor allem das Ingwerpulver aus dem Gewürzregal.
 
Ingwer wirkt dabei nicht homöopathisch oder wie ein Placebo, sondern nach Schulmedizin: Bestimmte Inhaltsstoffe des Ingwers, vor allem wohl die sogenannten Gingerole und Shogaole, die wesentlichen Scharfstoffe des Ingwers (englisch: ginger), docken an die gleichen (sogenannten "vanilloiden") Rezeptoren in den Zellen an wie z.B. die nichtsteroidalen Entzündungshemmer Ibuprofen®, Aspirin® und auch Equipalazone®). Dabei zeigt aber der Ingwer nicht die schweren Nebenwirkungen, die mit der Gabe der üblichen nichtsteroidalen Entzündungshemmer verbunden sind! Für Ingwer sind beim Menschen keine Gegenanzeigen bekannt. Selbst Schwangere dürfen ihn schon seit langem gegen Übelkeit einnehmen (Obstetrics & Gynecology, Bd. 105, S. 849).
 
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß Ingwer, bezogen auf das Körpergewicht, bei Pferden deutlich stärker schmerz- und entzündungshemmend wirkt als bei Ratten.
Es zeigte sich darüber hinaus, daß Ingwer in allererster Linie ein Entzündungshemmer ist und Schmerzen vor allem dann effektiv beseitigt, wenn den Schmerzen eine Entzündung zugrunde liegt.
 

Historisches
 
Das Pferd, welches als erstes täglich und langfristig Ingwer in größerer Menge als Futterzusatz erhielt, war mein Warmblutwallach Waran (geb. 1971, gestorben Juli 2006 an den Folgen des völlig zahnlos gewordenen Unterkiefers). Er bekam Ingwer (in getrockneter gemahlener Form) ab März 2002 wegen einer starken Hufgelenksentzündung zunächst über 7 Monate hinweg in einer schmerz- und entzündungshemmenden Menge von ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, und danach weiter in versuchsweise wechselnden Mengen (zwischen 1,5 und 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) zur weiteren Ausheilung und weil er ihm offensichtlich insgesamt gut tat. Die letzten 2 Jahre seines Lebens erhielt er tägliche Mengen von 3 bis 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht ohne Anzeichen irgendwelcher Nebenwirkungen.
Ein Bild (mit 35 Jahren) meines sehr anhänglichen Wallachs, den ich nie vergessen werde, ziert daher die Rückseite dieses Buches.
 
Seit ich in Leserbriefen an Pferdezeitschriften darüber berichtet hatte, hat Ingwer auch schon vielen anderen Pferden das Leben erleichtert und gerettet. Er wird auch bereits von Gestüten routinemäßig zu Behandlungen eingesetzt, rassemäßig übergreifend vom Isländer bis zum Trakehner und Vollblüter.
Prominentester „Ingwerfresser“ und gleichzeitig "Blockadebrecher" gegen das damalige Vorurteil vieler Tierärzte, Ingwer wirke nur wie ein Placebo, ist wohl die Trakehner Stute Renaissance Fleur, die im Februar 2003 im Ausbildungsstall auf tragische Weise einen dreifachen Trümmerbruch von Fesselbein und Fesselgelenk erlitt. (Dieser Unfall zerschmetterte gleichzeitig die Hoffnung dieser besten deutschen Dressurstute auf eine Medaille bei Olympia 2004.) Das Bein wurde in einer Notoperation mit neun (!) Schrauben wie ein Mosaik wieder einigermaßen zusammengesetzt. Das Gewicht des Pferdes wurde gleichzeitig über einen Außenverband um die Fessel herum direkt auf den Huf übertragen. Ein Beweis, was die heutige Medizin Unglaubliches zu leisten vermag! Als die Stute nach vier Monaten aus der Klinik kam, lief sie allerdings von Tag zu Tag schlechter. Das Fesselgelenk versteifte (gewollt) völlig. Schließlich lahmte die Stute wegen Arthrosen stark und magerte auch immer mehr ab (die meisten Pferdezeitschriften berichteten damals darüber).
Durch Ingwerfütterung wurde der Stute seit September 2003 wieder ein schmerzfreies Gehen und auch Traben möglich. Damit war der Weg frei für ein hoffentlich noch langes und beschwerdefreies Leben dieser großen Stute. Der Stute ging es unter Ingwer zunehmend besser, und sie galoppiert heute auch schon wieder über die Weide. Das betroffene Bein wurde darüber hinaus mit der Zeit wieder etwas dünner. Einem Einsatz in der Zucht stand nichts mehr im Wege, und im April 2006 bekam Renaissance Fleur ihr erstes Fohlen, Roulette, kerngesund.
Das Bild auf dem Buchumschlag zeigt sie zusammen mit ihrem Fohlen, ihrer Mutter Regatta und ihrer Besitzerin.
 
Seit Anfang 2003 läuft eine Studie des Reha-Team Aggertal (Leiterin M. Hompesch), in der Ingwer hochdosiert und dabei erfolgreich an Pferden angewendet wird, die sich gegenüber konventioneller tierärztlicher Behandlung als therapieresistent erwiesen haben. Diese Pferde leiden an hochgradiger Arthrose an mehreren Gelenken gleichzeitig, beidseitigem hochgradigem Spat, hochgradiger Podotrochlose („Hufrolle“), hochgradiger Ataxie/HWS-Syndrom, Zügellahmheit, Verkalkungen und anderem.
 
Obwohl Ingwer etwas mehr Aufwand bei der Anwendung macht und die Wirkung erst mit größerer Verzögerung einsetzt als bei bisher vom Tierarzt bei Entzündungen und Schmerzen üblicherweise verordneten Mitteln, überwiegen bei weitem seine Vorzüge:
- keine Nebenwirkungen
- keine Gegenanzeigen und
 -keine Wartezeiten,
da Ingwer ein Lebensmittel ist. Zudem ist er preiswert.
Tierärzte mögen zwar schneller wirkende Mittel in ihrem Fundus haben, aber keine, die besser und gesünder wären!
Daher ist er als das Mittel der Wahl anzusehen und sollte mindestens bei voraussichtlich längerer Anwendung eines Schmerz- und Entzündungshemmers stets zum Einsatz kommen. (Man befolgt dabei eigentlich nur einen Leitspruch des alten Hippokrates (um 460 -375 v. Chr.): „Laßt die Nahrung euer Heilmittel sein und Heilmittel eure Nahrung!“)

Anwendung
 
Für den Pferdehalter sind vor allem praktische Hinweise zur Anwendung interessant, denn es wird von ihm verlangt, die für sein Pferd individuell benötigte Dosis selbst zu bestimmen. Im folgenden möchte ich daher die wesentlichen Punkte aufzählen, die für eine erfolgreiche Anwendung beim Pferd zu beachten sind:
 
1.) Ingwer ist ein Naturprodukt, und seine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung ist stark abhängig von seiner Herkunft und seinem Gehalt an Wirkstoffen, das sind vor allem die Scharfstoffe und von diesen die Gingerole, die im handelsüblichen getrockneten Ingwerpulver zwischen 0,5 und 3 % schwanken. Den höchsten Gehalt an Gingerolen weist üblicherweise Ingwer aus Afrika (Tansania, Nigeria) auf, es gibt aber auch sehr gute Qualitäten  aus anderen Ländern (z.T. mit zertifiziertem Scharfstoffgehalt von ungefähr 2% oder mehr). Ingwer guter Qualität kann man heute über das Internet und auch einige Pferdesportversandhändler schnell und kostengünstig beziehen. Es gibt aber auch schwarze Schafe, die schlechte asiatische Qualitäten als guten Ingwer verkaufen! (Man sollte beim Vergleich unterschiedlicher Ingwerchargen die Art der angewandten Analyse beachten! Die einfacheren photometrischen Bestimmungen liefern deutlich höhere Gehalte als solche, die mittels HPLC (Hochdruckflüssigchromatographie) erstellt wurden und bei der das zu analysierende Stoffgemisch zuvor sauber aufgetrennt wird! HPLC liefert dafür vermutlich Werte, die geringfügig unter dem wahren Wert liegen.)
     Ingwer aus Afrika hat sich nach bisheriger Erfahrung stets als gleichwertig zu solchem aus anderen Gegenden der Welt erwiesen, selbst wenn sein Scharfstoffgehalt nur bei etwa 1,5% lag. (Er wird dafür z.B. von mäkeligen Pferden besser akzeptiert.)
     Eine Erklärung hierfür mag sein, daß der afrikanische bei geringerem Gehalt an entzündungshemmenden Stoffen gleichzeitig einen geringeren Anteil an entzündungsfördernden Stoffen enthält und die Differenz aus beiden Stoffklassen entscheidend für die Gesamtwirkung ist. Außerdem scheinen im Ingwer auch noch andere Wirkstoffe an der entzündungs- und schmerzhemmenden Wirkung beteiligt zu sein. Er hat sich nämlich auch bei phenylbutazonresistenten Pferden als wirksam erwiesen, was auf (mindestens) einen weiteren zusätzlichen Wirkmechanismus hinweist, für den dann andere Substanzen als die Gingerole verantwortlich sein müssen. (Eine Substanz, die in afrikanischem Ingwer in deutlich höherer Menge enthalten ist als in asiatischem, ist z.B. das Zingiberen (Dissertation A. Riyazi, Univ. Münster, Pharmakologische Untersuchungen zum antiemetischen Wirkungsmechanismus des ätherischen Öls von Ingwer (Zingiber officinale Roscoe)).
Der gemahlene Ingwer aus dem Supermarkt ist teurer und älter als der der Spezialhändler und leider in Scharfstoffgehalt und Herkunft  nicht spezifiziert; man findet zwar gute, häufig aber auch schlechte oder gar sehr schlechte Chargen darunter, die manchmal kaum oder gar nicht funktionieren. Zumeist handelt es sich dabei um die asiatischen Sorten mit geringem Scharfstoffgehalt.
Ingwerpulver aus dem Supermarkt ist aber auf jeden Fall ausreichend, um ein Pferd an den Geschmack zu gewöhnen, so daß man im Ernstfall später einmal keine Akzeptanzschwierigkeiten hat.
Bei altem schlecht gelagertem Ingwer haben sich die Gingerole zum Teil in Zingeron umgewandelt. Ein hoher Zingerongehalt ist daher ein Kriterium für die schlechtere Qualität des Ingwers. Auch wenn alter Ingwer mit hohem Zingerongehalt für die Behandlung von Entzündungen wenig geeignet ist, so hat er wohl Vorzüge bei der Behandlung einiger Arten von Durchfallerkrankungen. Denn für die gute Wirkung gegen solchen Durchfall ist gerade der Gehalt an Zingeron entscheidend (J. Agric. Food Chem., 2007, 55, (21), S. 8390–8397).
Bei frischem Ingwer bezahlt man hauptsächlich das Wasser (ungefähr 85%), und es handelt sich meistens um asiatische Sorten mit geringem Scharfstoffgehalt. Was die Wirksamkeit anbelangt, scheint aber der frische Zustand die geringere Schärfe wieder teilweise zu kompensieren.
Ingwerpulver aus der Apotheke ist erstens teurer und häufig auch merklich schlechter, denn die Gingerole wandeln sich bei Lagerung langsam in sogenannte Shogaole um, die weniger wirksam sind. Bevorzugt lagert man daher größere Mengen Ingwer über längere Zeit in geschlossenen Gefäßen im Kühlschrank und füllt sich in ein kleineres dicht schließendes Gefäß die Menge für mehrere Wochen ab. (Wenn in diesem Buch von „Ingwer“ gesprochen wird, so ist im allgemeinen darunter die getrocknete Form gemeint.)
(Übrigens ist auch der Scharfstoff des Chili und Pfeffers, Capsaicin, schmerz- und entzündungshemmend, doch wirkt er im Gegensatz zu den Scharfstoffen des Ingwers in der zur Schmerz- und Entzündungshemmung erforderlichen hohen Menge zerstörend auf die Schleimhäute!)
 
2.) Bei Pferden, die zum ersten Mal mit Ingwer behandelt werden, ist es notwendig, ihn langsam anzufüttern. Vor allem hoch im Blut stehende Tiere können hier erfahrungsgemäß heikel sein. Auch Pferde in Offenstallhaltung, die ständig freien Zugang zu Futter haben und daher immer satt sind, können größere Schwierigkeiten bereiten.
Man beginnt am besten mit einer Gesamtmenge von etwa einem Gramm in der Hauptmahlzeit. Am nächsten Tag kann man dann auf 3 Gramm, dann 5 Gramm usw. steigern.
Bei empfindlichen Pferden, die auf Futterumstellungen mit gesundheitlichen Schwierigkeiten (z.B. Koliken) reagieren, sollte dies langsamer geschehen als bei normalen, bei denen für die Erhöhung der Menge auf die erforderliche Enddosis nur mehrere Tage angesetzt werden müssen.
Bei Pferden mit starker Niereninsuffizienz ist zu berücksichtigen, daß die Wirkstoffe des Ingwers dann wesentlich langsamer aus dem Körper ausgeschieden werden. Die Dosis ist in diesen Fällen zum Teil deutlich zu senken und die Erhöhung der Dosis von Tag zu Tag muß langsamer erfolgen.
Bevorzugt reicht man den Ingwer in eingeweichten (aber nicht triefenden, sondern „erdfeuchten“) Heucobs/Wiesencobs guter Qualität (rauhfaserreich). Der Ingwer wird dadurch für das Pferd wesentlich angenehmer: Geruch und Schärfe werden sehr deutlich gemildert. In eingeweichten Heucobs kann man Pferden die drei- bis vierfache Menge an Ingwer zuführen wie in gequetschtem Hafer. Man kann damit auch große Ingwermengen in einer Portion verfüttern. Eine Menge von 20 bis 30 Gramm Ingwer läßt sich sehr bekömmlich für das Pferd in etwa einem halben Kilo (Trockenmasse) Heu-/Wiesencobs plus der zum Einweichen nötigen Menge Wasser unterbringen.
Verwendet man die käuflichen geschredderten Heu-/Wiesencobs, so verkürzt sich die Zeit des Quellens enorm. Im geschredderten Zustand läßt sich auch die notwendige Wassermenge genauer dosieren, damit die Masse nur „feucht“, und nicht „saftig triefend“ ist, weil viele Pferde das nicht mögen. Das mag daran liegen, daß der Geschmack des Ingwers dann nicht in der Faser verborgen, sondern teilweise auch in der freien Flüssigkeit enthalten ist und damit stärker geschmeckt wird.
Man kann, vor allem zu Beginn, wenn der Ingwer den Pferden noch fremd ist, zusätzlich Mohrrüben oder Äpfel beifügen. Das Reha-Team Aggertal macht seine hohen Dosen den Pferden auch mittels Zitrusfrüchten schmackhaft. Andere verwenden Bierhefe, um den Geruch zu überdecken, oder auch einige Tropfen Pfefferminzöl.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit, sehr heiklen Pferden die benötigte Ingwermenge zuzuführen, ist die Verwendung von Ingwer in einer gröberen Form, die ebenfalls weniger stark riecht und schmeckt. Die sehr grobe geschnittene Form wird allgemein gut angenommen, wird aber auch nur, je nach Zerkauungsgrad, weniger vollständig ausgewertet. Ein Teil davon kommt einfach „hinten“ wieder heraus. Man muß dann unter Umständen mit der doppelten Menge rechnen als bei gemahlenem Ingwer, oder sogar mit noch mehr.
Eine bevorzugte Darbietungsform ist wohl ungefähr grießförmig, bzw. Feinschnitt.
Wieder eine andere Möglichkeit zur Gewöhnung ist das vorübergehende Füttern von frischem Ingwer, der von vielen Pferden gemocht wird. Da dieser aber sehr viel Wasser enthält, muß mit einer wesentlich größeren benötigten Menge gegenüber getrockneter Ware gerechnet werden!
Besitzer von extremen „Gourmet“-Pferden haben das Ingwerpulver, angerührt mit einem Pflanzenöl (viele verwenden Sonnenblumenöl, ich selbst ziehe Distelöl vor), Apfelmus oder Fruchtsaft, ihren Pferden erfolgreich mit einer großen Spritze direkt ins Maul eingeflößt. (Öl könnte vorteilhaft sein, weil Fette allgemein Schärfe „binden“.) Nach einiger Zeit gewöhnen sich die Pferde daran, und wenn sie gemerkt haben, daß der Ingwer ihnen gut tut, akzeptieren sie ihn dann meistens auch im Futter. Vielleicht ist dies also die Methode der Wahl, wenn man keine Zeit hat, Pferde durch langsames, geduldiges Anfüttern an den Ingwer zu gewöhnen.
Weitere Methoden einfallsreicher Pferdehalter bzw. meist Pferdehalterinnen, sind im Kapitel „Häufig gestellte Fragen“ zu finden.
 
Es ist vermutlich hauptsächlich der Geruch und weniger die Schärfe, der die Pferde anfangs irritiert. (Daher ist für sehr mäkelige Pferde wenigstens anfangs ein Ingwer mit geringerem Gehalt der geruchsverursachenden ätherischen Öle vorteilhaft.) Pferde scheinen allgemein wenig Geschmackssinn für Schärfe zu besitzen. (Dies ist z.B. auch daran erkennbar, daß sie Meerrettich und Knoblauch fressen.) Spätestens, wenn sie merken, daß der Ingwer ihnen hilft, sind einige Pferde sogar regelrecht „scharf“ darauf, und manche fressen den Ingwer unglaublicherweise sogar pur!
 
Bei späteren Behandlungen, wenn das Pferd den Ingwer bereits kennt, kann die Dosis sehr schnell hochgefahren werden.
Schon von daher ist es sinnvoll, Pferde frühzeitig an den Geschmack von Ingwer zu gewöhnen, auch wenn sie ihn noch gar nicht benötigen. Im Notfall hat man dann keine Akzeptanzprobleme und kann schnell auf die erforderliche Dosis erhöhen.
Aus dem gleichen Grund ist es auch sinnvoll, Pferde schon einmal an eingeweichte Heu-/Wiesencobs zu gewöhnen, da einige wenige Pferde diese anfangs nicht mögen. Sie erleichtern aber die Verabreichung des Ingwers dermaßen, daß sich dieser Aufwand lohnt. Wenn die Pferde die Cobs zu schätzen gelernt haben, kann man sie wieder bis zu einem Krankheitsfall, der eine Ingwerfütterung notwendig macht, absetzen.
 
3.) Für reine Gelenkerkrankungen beträgt die tägliche Dosis, ab der eine starke schmerz- und entzündungshemmende Wirkung zu beobachten ist, bei den allermeisten Pferden etwa 3 Gramm (getrocknet) pro 100 Kilo Körpergewicht bei Verwendung von afrikanischem Ingwer bzw. bei einer Ingwerqualität mit etwa 2% Scharfstoffgehalt oder mehr.
Wie beim Menschen auch, kann die Dosis jedoch auch individuell verschieden sein, also geringer oder höher. 15 Gramm täglich für ein 500-Kilopferd sind jedoch ein sehr guter Richtwert. (Viele Warmblüter wiegen heute aber deutlich mehr als 500 Kilo!)
Wenn man die für das betreffende Pferd geschätzte Dosis erreicht hat, kann man erst einmal zwei Tage mit einer weiteren Steigerung abwarten, denn eine Charakteristik in der Behandlung mit Ingwer ist, daß er erst etwa eineinhalb bis zwei Tage nach Erreichen der für das Pferd und die Erkrankungsart notwendigen Menge deutlich, geradezu schlagartig, Wirkung zu zeigen beginnt, wobei sich diese dann meistens noch in den folgenden Tagen etwas steigert **. (Der Grund für diese verzögerte Wirkung ist nach neueren Beobachtungen der, daß Ingwer hauptsächlich Entzündungshemmer ist. Eine beobachtbare Schmerzhemmung ist erst dann stark feststellbar, wenn die Ursache des Schmerzes, nämlich die Entzündung, deutlich heruntergedrückt wurde.)
Tritt bei der für das betreffende Pferd geschätzten Menge noch keine erkennbare Wirkung ein, so wird weiter erhöht (günstig sind 3-Gramm-Schritte, bei höheren nötigen Dosierungen 5-Gramm-Schritte oder sogar mehr).
Die Beobachtung hat gezeigt, daß die Dosis von ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht meistens dann deutlich (ungefähr Faktor 3 bis 4) überschritten werden muß, wenn außer den Gelenken in stärkerem Maße „Weichteile“ wie Sehnen, Bänder und Muskeln betroffen sind.
Sollte also die benötigte Menge für eine deutliche Lahmheitsminderung wesentlich höher liegen als 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, so ist das ein Hinweis darauf, daß die Diagnose „Gelenke“ nicht vollständig ist. Ingwer könnte daher unter Umständen vom Tierarzt sogar als Diagnosehilfe eingesetzt werden, um zwischen den beiden Fällen zu unterscheiden.
Die maximalen mir bekannten Gesamtmengen Ingwer, die Pferde pro Tag bisher langfristig benötigt haben, betrugen 160 Gramm (ungefähr 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht!) über 8 bis 9 Monate (durchgeführt am ReHa-Team Aggertal)! Bei einem an Borreliose erkrankten Pony, welches gleichzeitig unter Hufrehe und metabolischem Syndrom litt, waren Mengen von mehr als 60 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht nötig, um die Lahmheit deutlich zu verbessern (kurzfristig wurden sogar bis zu 120 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht verabreicht, allerdings, verständlicherweise, mit gewaltigen Akzeptanzproblemen!). Hier fehlt aber noch die Langzeiterfahrung. Ich selbst habe meinem alten Warmblutwallach Waran wegen Muskelfaserrissen (erst vorne links, dann hinten rechts) schon 2 Monate lang 40 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gefüttert (in gröberer Körnung), das war eine tägliche Gesamtmenge von etwa 200 Gramm.
Bei jedem Pferd, bei dem die herkömmlichen nichtsteroidalen Entzündungshemmer wirken, muß auch der Ingwer wirken, da der Wirkungsmechanismus in Teilen identisch ist. Darüberhinaus hat er sich aber auch bei Pferden als wirksam erwiesen, die auf Phenylbutazon nicht mehr ansprachen, was zeigt, daß der aus vielen Komponenten bestehende Ingwer auch noch über andere Wirkungsmechanismen verfügen muß.
(Was die von der Entzündungshemmung unabhängige Schmerzhemmung betrifft, ist Phenylbutazon allerdings stärker als Ingwer. Dafür übertrifft das entzündungshemmende Potential des Ingwers dasjenige des Phenylbutazons, da er als Lebensmittel fast beliebig hoch dosiert werden kann (bis zur Akzeptanzgrenze).)
Hat man einmal die notwendige tägliche Mindestdosis für das betreffende Pferd ermittelt, so ist es sinnvoll, diese noch als Sicherheitsspielraum um etwa 20% zu überschreiten, um Dosierungsungenauigkeiten und Befindlichkeitsschwankungen von Tag zu Tag auszugleichen.
Es ist bei Gesamtmengen bis etwa 100 Gramm am Tag und bei Darbietung in eingeweichten Heu-/Wiesencobs nicht notwendig, die Dosis auf zwei Mahlzeiten am Tag zu verteilen. Bei höheren Dosierungen ist eine Aufteilung auf mehrere Portionen vorteilhaft. (20 Gramm Ingwer, oft auch mehr, lassen sich, nach der Eingewöhnung z.B. sehr bekömmlich in ungefähr 500 Gramm (Trockenmasse) eingeweichter Heu-/Wiesencobs unterbringen. In gröberer Form läßt sich noch deutlich mehr Ingwer in den Heu-/Wiesencobs „verstecken“.)
Indem man den Ingwer zusammen mit den Heu-/Wiesencobs einweichen läßt, wird er übrigens noch besser akzeptiert.
Kühle Witterung unterstützt die Behandlung von Entzündungen mit Ingwer: bei heißem Wetter ist üblicherweise eine höhere Dosierung nötig, als bei „Novemberwetter“.
Das warme Einpacken der Gelenke von Arthrosepferden im Winter ist meines Erachtens bei Ingwerfütterung nicht nötig, vielleicht sogar, wie dauerhaftes Einbinden überhaupt, eher schlecht. Sicherlich ist das aber individuell von Tier zu Tier unterschiedlich.
 
** Anstatt bei der zunächst einmal geschätzten Dosierung ungefähr 2 Tage bis zu einer weiteren Erhöhung der Ingwermenge zu pausieren, kann man aufgrund der Unbedenklichkeit des Ingwers auch ohne Bedenken die Menge so lange weiter steigern, bis eine deutliche Wirkung eintritt. Dann hat man zwar die für das Pferd und die Erkrankung notwendige Menge bereits etwas überschritten, das macht aber nichts. Man hat dafür das Pferd schneller schmerzfrei, und absenken kann man die Ingwermenge später immer noch! Insofern ist dies daher in manchen Fällen sogar die bevorzugte Methode des Vorgehens.
 
4.) Im ersten Monat der Anwendung kann (muß aber nicht) wie bei allen schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln eine gewisse Gewöhnung stattfinden, die es erforderlich macht, die Dosis noch einmal um etwa 20% zu erhöhen. In der Folgezeit bleibt diese Dosis dann aber nach bisheriger Erfahrung konstant.
 
5.) Wie bereits erwähnt, ist der scharfe Übergang von nicht beobachtbarer Wirkung zu deutlicher Wirkung bei einer nur geringfügigen Steigerung der Ingwermenge bemerkenswert (dies beobachtet man vor allem bei den reinen Gelenkerkrankungen). Dieser findet in einem recht engen Bereich von nur ungefähr 20% der insgesamt notwendigen Dosis statt. Es kann also sein, daß bei 12 Gramm am Tag noch keine Wirkung erkennbar ist und bei 15 Gramm das Pferd plötzlich vor Freude ausschlägt und über die Weide davontrabt, wie es z.B. bei Renaissance Fleur der Fall war.
     Kurz unterhalb der Schwellenmenge, ab der die schmerz- und entzündungshemmende Wirkung plötzlich einsetzt, kann es manchmal noch zu einer Schmerzverstärkung kommen. Dieser Bereich sollte daher schnell durchquert werden! (Um dem Pferd unnötige Leiden zu ersparen ist es daher sinnvoll, nicht zu lange herumzuprobieren, ob 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht nun für eine Behandlung ausreichend sind oder nicht, sondern die Dosis zügig so lange weiter zu erhöhen, bis eine deutliche Besserung im Befinden erkennbar ist. Später kann man dann immer noch versuchen, diese Dosis wieder etwas zu reduzieren.)
Dieser Fall ist in der folgenden Figur schematisch dargestellt, die das relative Empfinden eines Gelenkschmerzes bei einer bestimmten Ingwerdosis wiedergibt:
 
 
 
 
 
relativer empfundener Gelenkschmerz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

                       1         2          3         4          5                       Gramm Ingwer pro 100 Kilo Körpergewicht
 
 
 
Der Grund für diesen scharfen Übergang ist sicherlich, daß Ingwer hunderte von Wirkstoffen enthält, die sich gegenseitig beeinflussen, wohingegen herkömmliche Arzneimittel meistens reine Substanzen sind oder nur sehr wenige andere Stoffe enthalten.
Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Gingerole (und anderer Inhaltsstoffe) scheinen demnach bei niedrigen Ingwermengen zunächst noch von anderen Inhaltsstoffen als Gegenspieler (Antagonisten) heruntergeregelt zu werden und sich dann aufgrund eines nichtlinearen Verhaltens beim Anstieg der Konzentrationen im Körper erst ab einer bestimmten Konzentration fast schlagartig zu entfalten.
Die Verwendung einander entgegenwirkender Mittel zur Erzeugung solcher steiler Kennlinien (nichtlinearer Zusammenhang zwischen Ursache (hier Dosis) und Wirkung (hier Schmerzempfinden)) ist für viele Bereiche von Technik und Naturwissenschaft wohlbekannt. Die heutige Medizin ist bei der Behandlung ihrer wesentlich komplexeren Systeme aber noch lange nicht so weit.
Daher wurden wohl auch die in diesem Buch beschriebenen Wirkungen des Ingwers bislang schlicht übersehen, weil die hierfür notwendigen hohen Dosierungen einfach nie getestet wurden: Die starken beobachteten Wirkungen lassen sich nämlich aus dem Wirkungsverhalten bei niedrigen Mengen durch lineare Extrapolation nicht erschließen.
Da es sich bei der Paarung Agonisten/Antagonisten um ein in der Natur häufig vorkommendes Prinzip handelt, ist übrigens auch für andere Naturstoffe ab bestimmten noch zu bestimmenden Mengen mit vorher verkannten oder unerkannten Wirkungen aufgrund solchen nichtlinearen Verhaltens zu rechnen!
Meerrettich ist anscheinend ebenfalls ein solcher Naturstoff mit außergewöhnlichen Wirkungen (in diesem Falle stark antibiotischen)! Genauere Hinweise zur Anwendung finden Sie im Teil B dieses Buches.
 
6.) Den Ingwer gibt man in der erforderlichen Menge solange, bis die Entzündung ausgeheilt ist (für Hufgelenksentzündungen können das, je nach Schwere des Falles, mehrere Wochen oder viele Monate sein!), und senkt dann die tägliche Menge wieder kontinuierlich ab. Es versteht sich von selbst, daß bis zur Ausheilung die Schmerzlosigkeit nicht zur Arbeit des Pferdes ausgenutzt werden darf, da sich sonst die Ursache der niedergehaltenen Entzündung verschlimmern kann!
     Bei der Behandlung von Weichteilentzündungen (Bänder, Sehnen), die manchmal (unerkannt) parallel zu den Gelenkerkrankungen auftreten, und sich durch die relativ hohen notwendigen Gaben von Ingwer bemerkbar machen (ungefähr 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, bei manchen Pferden mehr, bei manchen weniger), ist es sinnvoll, diese hohe Dosis erst einmal 4 Wochen beizubehalten und dann den Versuch zu unternehmen, auf die „Gelenkdosis“ von ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht abzusenken (am besten bei einem Übergang zu kühlerer Witterung). Diese Dosis sollte man dann mehrere Monate bis zur Ausheilung beibehalten und dann noch einige weitere Monate eine „Wohlfühldosis“ von 1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht zur Heilungsförderung weiterfüttern.
     Der Zeitpunkt für eine Absenkung der Ingwermenge ist meistens dann gekommen, wenn das erkrankte Körperteil nicht mehr wärmer ist als das gesunde Vergleichskörperteil am selben Pferd.
     Der weniger erfahrene Pferdehalter sollte sich hier sicherheitshalber auf das Urteil eines erfahrenen Tierarztes verlassen!
     So, wie es eineinhalb bis zwei Tage dauert, bis sich die therapeutisch wirksamen Mengen im Körper angereichert haben, so dauert es auch eine vergleichbare Zeit, bis sie wieder ausgeschieden sind! Das hat für den Pferdehalter den großen Vorteil, daß mit einer einmaligen täglichen Gabe eine ziemlich konstante Wirkung im Körper erzielt werden kann. Für eine ziemlich vollständige Entfernung der Wirkstoffe aus dem Körper sollte man 5 bis 7 Tage ansetzen.
 
7.) Für alte Pferde scheint bis zum Lebensende eine dauerhafte Gabe („Wohlfühldosis“) von etwa der Hälfte der oben angegebenen Schwellenmenge (also 1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) gesundheitlich von Vorteil zu sein. (Für Pferdehalter, die sich schon sehr gut mit Pferden auskennen und ihre altersabhängige (!) Belastbarkeit gut einschätzen können, ist sogar eine „Wohlfühldosis“ von 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht empfehlenswert, weil sie einige zusätzliche Vorteile gegenüber der geringeren Dosis aufweist.)
     Ich würde dazu schon ab einem Alter von etwa 15 Jahren raten, auch wenn noch keine Beschwerden wahrnehmbar sind. Das Blut wird davon dünner, Heilungen finden auch in den schlechter durchbluteten Extremitäten schneller statt. Thrombosen verschwinden langsam oder werden schwächer, Beine laufen weniger an, der Kreislauf wird entlastet, der Fellwechsel scheint schneller abzulaufen. Die Pferde werden wieder „jünger“. Um wieviel die Lebenserwartung von Pferden durch Ingwer steigt, läßt sich noch nicht genau sagen und ist natürlich von der Belastung abhängig. Ich schätze die Zunahme bei Gnadenbrotpferden auf durchschnittlich mindestens 1 bis 2 Jahre! (Durch intervallmäßige Gabe von Meerrettich läßt sie sich noch weiter deutlich steigern! Siehe Teil B dieses Buches!)
     Dies hängt mit den auch schon beim Menschen beobachteten Wirkungen des Ingwers aufgrund der Gesamtheit seiner Inhaltsstoffe zusammen:
     Hemmung der Plättchenaggregation im Blut, vasodilatorische Wirkung, Steigerung des Stoffwechsels, verdauungsfördernd, vermutlich (nach eigenen Untersuchungen zumindest bei einigen Krebsarten sicher!) auch antikarzinogen.
 
8.) Von einer Verfütterung von käuflichen Ingwerextrakten möchte ich dringend abraten! Die reinen Gingerole reizen, wie alle nichtsteroidalen Schmerz- und Entzündungshemmer, den Verdauungstrakt. Es sind die vielen weiteren Inhaltsstoffe des Ingwers, die für die ausgesprochene Magenfreundlichkeit der Gesamtpflanze verantwortlich sind. So liegt beispielsweise der bisherige „Rekord“ für die Fütterung des scharfen getrockneten Ingwers bei einem Pony mit Borreliose, Hufrehe und metabolischem Syndrom bei 65 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht über mindestens einen Monat hinweg (kurzfristig sogar 120 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht), und dies auch noch zusammen mit 50 Gramm Meerrettich pro 100 Kilo Körpergewicht! Bislang erhält dieses Pony seit mehr als einem dreiviertel Jahr Ingwermengen von mindestens 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht.
Dies sind aber Mengen, die ich nicht als Standard weiterempfehlen möchte; es sind Mengen, die man nur in absoluten Notfällen austesten sollte!
(Ich selbst habe schon 40 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht über 2 Monate hinweg verfüttert, mit kurzzeitigen Spitzen bis zu 65 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht. Sehr große Ingwermengen sollten immer in gröberer Form (Feinschnitt o.ä.) und auf mehrere Mahlzeiten pro Tag verteilt verfüttert werden.)
 
9.) Alle Einflüsse, die sich negativ auf Entzündungen im Körper auswirken können, sollten tunlichst unterbleiben. Dazu gehört, außer Über- und Fehlbelastung, auch für Pferde ungeeignetes Futter. Auch Menschen mit Gelenkerkrankungen erhalten „Schonkost“ und kein normales Essen.
     Als Futter, bei dem zumindest die Gefahr einer Verstärkung von Entzündungen besteht, ist alles zu betrachten, woran Pferde evolutionsbedingt nicht angepaßt sind. Besonders Brot wirkt nach meinen Beobachtungen verstärkend auf bereits vorhandene Entzündungen. Der Grund mag in den durch das Erhitzen entstandenen Aromastoffen liegen. Es könnten aber auch hauptsächlich die leicht verwertbaren Kohlenhydrate sein, was bedeuten würde, daß auch fruktanreiche Gräser und Zucker hier schädlich sein könnten. Dadurch erhöhte Insulinspiegel werden auch beim Menschen in Verbindung zu Entzündungen im Körper gebracht (z.B. auch im Gehirn: Fishel, Archives of Neurology, Bd. 62, S. 1, 2005). Obwohl bei völlig gesunden Pferden kein offensichtlicher Einfluß auf die Gelenke zu Tage tritt, sollte Brot meines Erachtens daher besser völlig aus dem Ernährungsplan von Pferden gestrichen werden. Alte Pferdeleute haben übrigens schon immer vor Brot als Pferdefutter gewarnt.
 
10.) Langfristige Fütterung von Ingwer in einer Dosis von bereits 1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht und Tag (Warmblüter) führt bei vielen Pferden zu einer Beseitigung oder sehr deutlichen Verminderung im Wurmbefall!
Bei Hunden und Schafen gibt es auch bereits klinische Studien dazu (Iqbal u.a., J. Ethnopharmacol., 2006, 106, S. 285ff).
Auch beim Menschen ist bekannt, daß Gewürze Parasitenbefall niederhalten können. Darüber hinaus wird Ingwer in tropischen Ländern traditionell bei Bilharziose eingesetzt, ebenfalls einer Wurmerkrankung.
     Nach 3 Wochen, bei starkem Befall nach spätestens 6 Wochen, sind die Tiere „wurmfrei“, wenn die Koppeln nicht zu stark verwurmt sind. Es sind mir aber auch zunehmend Fälle bekannt geworden, bei denen der Ingwer die Würmer nicht beseitigen konnte (solche Fälle gibt es auch bei konventionellen Wurmkuren), daher sollte der Erfolg nach diesem Zeitraum durch eine Kotprobe kontrolliert werden. Die Wirkung zeigt sich aber meistens auch schon durch Gewichtszunahme und glänzendes Fell. Die genannten Werte gelten für Ingwer mit hohem Gehalt (ungefähr 3 %) an ätherischen Ölen und hohem Scharfstoffgehalt (mindestens 2 %). Ob der Ingwer mit geringerem Öl- und/oder Scharfstoffgehalt genauso auf Würmer wirkt, und daher andere Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, habe ich noch nicht untersuchen können.
     Bisher waren alle mir direkt bekannten mit Ingwer behandelten Pferde nach spätestens 6 Wochen wurmfrei. Alle diese Tiere wurden aber rein oder annähernd natürlich ernährt. Die mir bekannten Fälle, bei denen der Ingwer nicht ausgereicht hatte, erhielten alle angereicherte Fertig- und Mineralfutter. Ich hege daher den Verdacht, daß bei genetisch besonders prädestinierten Tieren einige der Zusätze in diesen Futtermitteln die Entwicklung der Würmer so stark fördern, daß der sanft entwurmend wirkende Ingwer nicht mehr gegen ihre Zunahme ankommt. Welche dieser Zusätze dafür verantwortlich sein könnten, weiß ich nicht. Ein Kandidat könnte Vitamin A sein, das allgemein fruchtbarkeitsfördernd wirkt, vermutlich auch bei Parasiten. Die Konzentrationen an Futterzusatzstoffen im Darm, die durch Zuführung von angereicherten Futtermitteln dort vorherrschen, sind ja deutlich gegenüber den Konzentrationen erhöht, wie sie im Darm von natürlich ernährten Tieren auftreten.
     Falls alleinige Entwurmung mit Ingwer noch nicht erfolgreich sein sollte, kann zusätzlich auch noch frisch geriebener Meerrettich gegeben werden (mindestens eine Woche lang 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, siehe Teil B des Buches). Auch für diesen ist eine anthelminthische Wirkung bekannt. Meerrettich wirkt antibiotisch und tötet Keime, was diese Wirkung begründen könnte, denn es ist bekannt, daß man mit Antibiotika auch Wurmerkrankungen beim Menschen bekämpfen kann (z.B. Elephantiasis), da Würmer auf bestimmte Bakterien in ihrem Darmtrakt angewiesen sind und sterben, wenn diese Bakterien abgetötet werden.
 
     In den letzten Jahren wurden die empfohlenen Zeitintervalle zwischen Wurmkuren ständig verkürzt, weil die Würmer immer resistenter wurden (oder, was ich selbst als Hauptgrund ansehe, die Pferde durch die moderne Fütterung weniger resistent wurden). Pferdehaltern, die Probleme mit der Entwurmung ihrer Tiere haben, möchte ich daher die Fütterung von Ingwer anraten, eventuell zusammen mit zwei Wurmkuren jährlich.
 
11.) Ingwer hilft (zumindest in getrockneter Form und in den üblicherweise angewendeten Mengen) nicht gegen Infektionen! (Hier kann man aber sehr wirkungsvoll Meerrettich einsetzen, siehe hierzu Näheres im Teil B dieses Buches!) Da er aber deren Symptome teilweise überdeckt, muß (ab einer Menge von ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) verstärkt darauf geachtet werden. Treten bei der Verfütterung von Ingwer Schwierigkeiten auf, sollten daher bakterielle oder virale Infektionen in Betracht gezogen werden. Besonders gilt das für Zahnprobleme, aber auch z.B. für Borreliose. In einigen Fällen kann es auch geschehen, daß eine zuvor lange verborgen gebliebene Infektion durch Ingwerfütterung erst offen zutage tritt. Dies liegt daran, daß der Körper bei einer bakteriellen Infektion mit Hilfe der Entzündungsreaktion versucht, auch die Infektionserreger zu bekämpfen. Durch Hemmung der Entzündung kann daher auch die Bekämpfung der Erreger gehemmt sein. Dies ist ein für alle entzündungshemmenden Mittel bekannter Mechanismus.
     Ab sehr großen Mengen von ungefähr 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht hat Ingwer eine stark schleimlösende Wirkung, auch auf sehr fest sitzenden Schleim in der Lunge. Hierfür könnte der Gehalt an ätherischen Ölen verantwortlich sein. Es hat den Anschein, als ob Ingwer in diesen Mengen auch eine antibakterielle Wirkung ausübt. Trotzdem ist es sicherer, sich auf den Meerrettich zu verlassen, wenn eine starke antibiotische Wirkung benötigt wird.
 
Ich möchte betonen, daß Ingwer (und auch Meerrettich, siehe Teil B) den Tierarzt nicht ersetzen kann und soll!
Ingwer sollte in höherer (!) Dosierung zur Behandlung von Krankheiten nur eingesetzt werden, wenn die tierärztliche Diagnose feststeht oder die eigene sicher ist, oder es sich um altersbedingte Schäden handelt, bei denen man sowieso nur noch Symptome behandeln kann.
Er sollte aber auch von allen verantwortungsvollen Tierärzten zum Wohle der Tiere in so vielen Fällen wie möglich eingesetzt werden, auch als Nachversorgung zur Unterstützung von langfristigen Heilungen. Tierärzte verfügen zwar über Substanzen, die schneller wirken als Ingwer, aber meiner Ansicht nach nicht über solche, die besser sind! Von einigen Tierärzten, auch von Rennbahntierärzten, wird er daher auch schon empfohlen. Der Bezug einer geprüften Qualität direkt über den Tierarzt ist aber leider bei den meisten Tierärzten noch nicht möglich. Ein Tierarzt bietet dafür bereits Ingwer in magensaftresistenten Kapseln (DoloRhiZin) an, die aber vor allem für Hunde und Menschen geeignet sind, die über eine starke Magenverdauung verfügen, die die entzündungshemmenden Wirkstoffe des Ingwers schädigt.

Ingwer und Doping
 
Prinzipiell zählt Ingwer, obwohl ein Nahrungsmittel, zu den Dopingmitteln, wenn er in schmerz- und entzündungshemmender Menge verabreicht wird. Daher sind auch das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen und die FN darüber seit Mitte 2002 informiert! Dennoch fand der Ingwer (in neuerer Zeit offenbar auch der Meerrettich) seinen Weg in den Turnier- und Rennsport. Keine der üblicherweise an Tieren durchgeführten klinischen Studien könnte meines Erachtens ein verläßlicherer und härterer Test auf Nutzen und Verträglichkeit sein als die Rennbahn.
Nach dem Bekanntwerden des Falls „Renaissance Fleur“ hat die Zahl der mit Ingwer gefütterten Pferde sprunghaft zugenommen und auch andere Bereiche erfaßt.
Für den Rennsport, der unter den am besten reproduzierbaren Versuchsbedingungen stattfindet (Streckenlänge, Bodenbeschaffenheit, zu tragendes Gewicht, u.a.m, alles wird akribisch aufgezeichnet und wiederholt sich), kann man grob sagen, daß die Siegquote unter Ingwer um mindestens 30 bis 50% ansteigt.
Dabei handelt es sich aber meiner Ansicht nach, abhängig von der verabreichten Menge, nicht unbedingt um Doping, sondern um eine Rückanpassung an entwicklungsgeschichtlich geeigneteres Futter! Daher sollte meines Erachtens ein erlaubter Grenzwert für Inhaltsstoffe oder Metaboliten des Ingwers im Blut festgesetzt werden, denn unterhalb der beschriebenen Schwellenmenge wirkt Ingwer nicht mehr schmerzhemmend, sondern nur wohltuend, ist somit kein Doping sondern nur gutes Futtermittel! Die Pferde sind gesünder und laufen daher besser!
Meine mehrjährigen Erfahrungen mit Ingwer in der Pferdefütterung scheinen nämlich zu zeigen, daß dem Pferd offenbar durch Ingwer ein Ersatz für das wiedergegeben wird, was der Mensch ihm einstmals genommen hatte, als er es durch Domestikation vom Wandertier zum Haustier machte. Etwas ähnliches ist aus der menschlichen Ernährung bekannt (European Journal of Nutrition, Bd. 40, S. 289, 2002). Durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ist der Gehalt an Salizylsäure in den Pflanzen stark zurückgegangen. Salizylsäure wird normalerweise von Pflanzen als Schutzmechanismus bei Krankheit und Schädlingsbefall gebildet. Beim Menschen vermindert sie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Herzanfällen, Schlaganfällen und auch Krebs. Der Mensch ist offensichtlich evolutionär an ihre Aufnahme angepaßt, und die starke Verringerung der Menge in seinen heutigen Lebensmitteln wird daher mit einer Zunahme dieser Erkrankungen in Verbindung gebracht. Zum Teil muß sie dann bei Beschwerden künstlich durch Aufnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin®) ausgeglichen werden. Niemand würde aber auf die Idee kommen, deshalb biologisch angebaute Pflanzen als Doping zu bezeichnen!
Auch ist in der menschlichen Ernährung erst in den letzten Jahren die Bedeutung der Gewürze mehr und mehr erkannt worden, die eigentlich nach klassischer Ernährungstheorie, die nur auf Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen basierte, völlig unerheblich hätte sein sollen. Gewürze beeinflussen aber z.B. den Blutdruck, die Zucker- und Blutfettwerte und viele weitere Parameter von hoher gesundheitlicher Bedeutung teils erheblich! So senkt z.B. Zimt schon in Mengen von 1 bis 6 Gramm täglich bei Menschen die (schädlichen) LDL-Cholesterinwerte und den Zucker um 10 bis 30% (Diabetes Care, Nov. 2003, Bd. 26, S. 3215) und hat damit ähnlich starke Wirkungen wie ein Medikament. Und dies ohne Nebenwirkungen! (Zimt wird daher auch schon von einigen Pferdehaltern zur Behandlung von Equinem Metabolischem Syndrom eingesetzt.)
Für die wohltuende Wirkung von Gewürzen auf die Verdauung wurde nun beim Menschen einer der Wirkmechanismen entschlüsselt (Braun u.a., Gastroenterology, Bd. 132, 2007): Demnach finden sich in der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes überraschenderweise Rezeptoren für einige Aromastoffe, die man sonst nur aus der Nase kannte und die dort zum Geruchssinn gehören. In der Magenschleimhaut führten die Aromastoffe bei diesen Sensorzellen zu einem Anstieg der Kalziumkonzentration im Zellplasma und zur Produktion von Serotonin. Serotonin ist gemeinhin als „Glückshormon“ bekannt. Aber es fördert auch die Darmperistaltik und die Ausschüttung von Verdauungssäften.
Die beobachteten Wirkungen von Ingwer auf Verdauung und Wohlbefinden des Pferdes zeigen, daß offensichtlich auch das Pferd über solche sensorischen Zellen im Magen-Darm-Trakt verfügt. Und daß sich die Pferde bei Fütterung von Ingwer wohl fühlen, dürfte dann teilweise auf der Wirkung des „Glückshormons“ Serotonin beruhen. Die Bezeichnung „Wohlfühldosis“ wäre dann ziemlich wörtlich zu nehmen.
Man sieht also: Nahrung läßt sich nicht mit einigen wenigen Parametern umreißen. Sie besteht aus zigtausenden von Verbindungen, von denen viele miteinander wechselwirken.
 

Einsatz bei Mensch und Hund
 
Über die Verwendung von Ingwer gegen Schmerzen und Entzündungen beim Menschen laufen Untersuchungen in Australien, die allerdings auf chemische Abwandlung seiner Inhaltsstoffe abzielen (Phenylalkanole). Ein darauf basierendes Medikament mußte kürzlich wieder vom Markt genommen werden, weil es nicht ausreichend magenverträglich war. Das verwundert mich eigentlich nicht, denn es sind die vielen anderen im Ingwer enthaltenen Stoffe, die für die gute Magenverträglichkeit der Gesamtpflanze sorgen.
Es ist in der Veterinärmedizin bekannt, daß die meisten Medikamente beim Pferd besser wirken, als beim Menschen. So beträgt z.B. die entzündungshemmende Dosis Aspirin® beim Warmblutpferd etwa 3 Gramm am Tag, beim viel leichteren Menschen 1 bis 2 Gramm!
Bei Ingwer ist dieses Verhältnis noch extremer. Ein Grund dafür liegt wohl darin, daß die Gingerole des Ingwers nicht sehr säurebeständig sind und der Mensch eine ausgeprägtere Magenverdauung als das Pferd hat, bei dem der Magen weniger Verdauungsorgan, sondern mehr "Desinfektionskammer" und Schleuse zum Darm ist.
Für getrockneten Ingwer mit mindestens 2% Scharfstoffgehalt und für afrikanischen Ingwer mit niedrigerem Scharfstoffgehalt (ungefähr 1,5 %, dadurch angenehmer zu essen) wurden von mir und anderen im Selbstversuch notwendige Mengen zwischen 15 und 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht und Tag bei reinen Gelenkerkrankungen des Menschen ermittelt. (Ich selbst nehme hierzu nach den Mahlzeiten Ingwer vorne in den Mund und spüle ihn dann mit etwas kalter Milch herunter; größere Mengen aufgeteilt in kleinere Portionen.)
Auch hier war ein sehr plötzliches Einsetzen der Wirkung erst ab dem Überschreiten einer Schwellenmenge zu beobachten. Das bedeutet, daß ein Mensch also (bei oraler Gabe ohne Schutzumhüllung gegen den Magensaft) etwa sieben Mal weniger empfindlich auf die schmerz- und entzündungshemmende Wirkung des Ingwers reagiert, als ein Pferd!
In einem Fall wurde von starken Blähungen als Nebenwirkung berichtet (18 Gramm Ingwer bei 60 Kilo Körpergewicht), dafür half der Ingwer hier allerdings nicht nur gegen die Arthroseschmerzen, sondern sogar gegen eine Fibromyalgie.
Bei Ödemen in den Beinen halfen 8 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht.
Bei Hunden scheint die Dosis noch etwas höher zu liegen als beim Menschen. Bei einem Schäferhund mit 30 Kilo Gewicht muß zur Schmerzbehandlung mit etwa 10 Gramm pro Tag gerechnet werden. Hunde sind allerdings gegenüber Ingwer wesentlich mäkliger als Pferde, vermutlich des Geruches wegen, weshalb man öfters die Schwierigkeit hat, die wirksame Menge überhaupt zu erreichen. Aufgrund ihrer scharfen Magensäfte sind sie jedoch auch in der Lage, grob geschnittenen getrockneten Ingwer, der wenig riecht, gut zu verwerten. Sie akzeptieren ihn in dieser Form (vor allem in Trockenfutter) deutlich besser. Auch bei Verabreichung in Katzenfutter haben einige Hundehalter gute Erfahrungen gemacht.
Die auf das Körpergewicht bezogene Wirksamkeit des Ingwers bei reinen Gelenkerkrankungen und direkter Gabe oral (ohne Schutzmantel gegen den Magensaft) verhält sich demnach für Pferd : Mensch : Hund ungefähr wie 1 : 7 : 10.
Dieses Verhältnis läßt sich offenbar für den Menschen in günstiger Weise verändern, wenn man den Ingwer in getrockneter Form in magensaftresistente Kapseln verpackt und diese unzerkaut schluckt. Dadurch wird der Zersetzungsprozeß im Magen umgangen und es tritt eine deutliche Steigerung in der Wirksamkeit ein! Erste Beobachtungen einer Pferdehalterin an ihrem Ehemann mit Kniearthrose zeigen eine Wirksamkeitssteigerung um ungefähr den Faktor 10, mindestens aber um den Faktor 3 bis 5, gegenüber der Einnahme in purer Form. Die notwendige tägliche Dosierung von Ingwer bei Menschen mit Gelenkbeschwerden beträgt somit in Kapselform nur noch 3 bis 10 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht (vielleicht sogar nur 2 bis 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) und die Akzeptanz, gerade bei alten Menschen, verbessert sich dadurch enorm!
Eine Gabe in Kapselform ist auch in all den Fällen empfehlenswert, bei denen die Ingwerdosierungen ansonsten extrem hoch wären, z.B. bei der Krebsbekämpfung (siehe folgendes Kapitel).
(Käufliche leere Hartgelatine-Kapseln sind alleine aber noch nicht magensaftresistent! Sie müssen hierzu noch mit einem speziellen Überzug versehen werden!)
Ingwer in speziell beschichteten, magensaftresistenten Kapseln (ursprünglich für Hunde vorgesehen) wird seit kurzem auch gewerblich von einem Tierarzt angeboten (DoloRhiZin).
 
Eine andere Möglichkeit, die Wirksamkeit des Ingwers beim Menschen zu erhöhen, scheint nach eigenen Versuchen die Verabreichung auf nüchternen Magen zu sein (am besten morgens einige Zeit vor dem Frühstück), aufgeschlemmt in einer größeren Menge Flüssigkeit, die schnell getrunken wird. Dann wird der Ingwer sehr schnell in den Darm weitergeleitet, ohne daß er lange dem sauren Milieu ausgesetzt ist.
Bewährt hat sich bei mir Milch, die ungefähr auf Körpertemperatur gebracht wurde, um das schnelle Trinken ohne Kältereiz auf den Magen zu ermöglichen.
Durch diese Verabreichung auf nüchternen Magen scheint die Wirksamkeit um mindestens den Faktor 1,5 gesteigert werden zu können, das heißt, der Mensch muß dann z.B. für eine Hüftgelenksentzündung nicht mehr 20 Gramm täglich zu sich nehmen, sondern nur noch 14 Gramm oder noch weniger.
Die Einnahme von Ingwer muß der Mensch aber erst einmal mit geringen und langsam steigenden Mengen üben! Man gewöhnt sich aber schnell daran. Das Schärfegefühl (beim Ingwer eine „Scheinschärfe“) verschwindet schnell (einige Minuten).
 
Eine gewitzte Hundebesitzerin verabreicht ihrem Hund mit Arthrose den Ingwer verpackt in geschmolzenem Käse! Sie schneidet hierzu eine Käsescheibe in zwei Teile, schmilzt sie an, gibt einen Teelöffel Ingwer auf die eine Hälfte, klappt die andere Hälfte darauf und wirft ihrem Hund diese Käsetasche zu, damit er sie ohne zu kauen verschlingt. Der Käse verkapselt den Ingwer anscheinend hinreichend gut, so daß die notwendige Dosis auf ungefähr ein Drittel gegenüber dem unverpacktenIngwer sinkt! Auch bei der Besitzerin selbst ließ sich durch Ingwer in geschmolzenem Käse die sonst üblicherweise notwendige Dosis deutlich reduzieren!
Bei der Verabreichung von Ingwer an Mensch und Hund besteht also noch ein großes Potential, seine Wirksamkeit durch eine geeignetere Art und Weise der Einnahme deutlich zu steigern!
Einsatz von Ingwer bei anderen Erkrankungen (Mensch und Tier)
 
a.) Alzheimer, Parkinson
           
Ein noch spekulatives aber sehr hoffnungsvolles Einsatzgebiet von Ingwer beim Menschen könnte die Alzheimersche Krankheit, vielleicht auch Parkinson, sein. So wurde bereits in vielen großangelegten Untersuchungen bestätigt, daß nichtsteroidale Schmerz- und Entzündungshemmer, auch in niedriger Dosierung, bei langfristiger Gabe über mehrere Jahre das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um bis zu 80 % senken! (Z.B. von Forschern des Erasmus-Medizinzentrums in Rotterdam, veröffentlicht in „New England Journal of Medicine“, Nov. 2001, Bd. 345, S. 1515; von der University of California, veröffentlicht Nov. 2001 in „Nature“; oder auch von den Universitäten Toronto und Washington, American Academy of Neurology, 2003).
Weiterhin wurde gefunden, daß nichtsteroidale Entzündungshemmer sogar bereits entstandene Alzheimer-Plaques wieder auflösen können (J.R. Barrio u.a. in „Neuroscience“, Ausgabe vom 31.3.2003)! Einen noch stärkeren Hinweis, daß die Inhaltsstoffe des Ingwers ebenfalls gegen Alzheimer wirksam sein sollten, geben neue, sehr erfolgreiche Forschungen mit dem ebenfalls entzündungshemmenden gelben Farbstoff Curcumin aus Gelbwurz (Kurkuma; Bestandteil von Curry), ebenfalls einer Pflanze aus der Gruppe der Ingwergewächse. Bei Curcumin zeigte sich eine starke Wirksamkeit bei Demenz von Mäusen und ebenfalls ein Abbau sogar bereits bestehender Alzheimer Plaques (Cole, J. Biol. Chem., Bd. 280, 7, 5892ff, 2005; Fiala, Cashman, Proceedings of the NationalAcademy of Sciences, 2007, 104, 12849ff). Auch beim Menschen wurden solche Wirkungen nun schon durch Studien nahegelegt (Fiala u.a., Journal of Alzheimer’s Disease, Oktober 2006).
Siehe auch das Kapitel: „Kurkuma als Ingwerersatzstoff?“ in diesem Buch.
Darüber hinaus gibt es Studien, die nahelegen, daß Medikamente, die bei Alzheimer wirken, auch bei Parkinsonscher Krankheit ausprobiert werden sollten (B. Gaisson u.a. in „Science“, Apr. 2003, Bd. 300, S. 636).
Da Ingwer ebenfalls genauso wie ein nichtsteroidales schmerz- und entzündungshemmendes Mittel wirkt, ist ein positiver Einfluß also auf beide Erkrankungen wahrscheinlich.
 
           
b.) Heilungsbeschleunigung
    
Eine langfristige Fütterung von Ingwer schon in halber bis 2/3 Menge der für Gelenkerkankungen üblichen Schwellenmenge scheint übrigens Heilungsreaktionen des Körpers sowohl an Gelenken, wie auch an Sehnen deutlich zu beschleunigen.
Die äußerlich sichtbare Hufgelenksschale meines mit 35 Jahren verstorbenen Warmblutwallachs, die sich während 7 Monaten akuter Entzündung (er war damals 31 Jahre alt) unter schmerzhemmender Ingwerdosis gebildet und zu einer steilen Hufform geführt hatte, entwickelte sich nach Ende der akuten Phase und Reduzierung der Ingwermenge auf die halbe Dosis, die nicht mehr schmerz- und entzündungshemmend wirkt, binnen des folgenden dreiviertel Jahres stark zurück. Die Huppel am Kronsaum (Bindegewebe) schrumpfte in dieser Zeit auf etwa ein Viertel des anfänglichen Volumens, und der Huf lief sich wieder in seine frühere Form. Die Gelenkversteifung war also offensichtlich verschwunden. Eine Röntgenaufnahme, die leider erst 1 Jahr nach dem Ende der akuten Phase aufgenommen wurde, zeigte, daß die Gelenkspalten wieder frei waren. Weitere Röntgenaufnahmen ungefähr 1 Jahr und 2 Jahre später nach Verfütterung von 2 Gramm bzw. 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht zeigten keinerlei Veränderungen an den Knochenauswüchsen (Exostosen) gegenüber der ersten Aufnahme. Der Zustand der knöchernen Auswüchse war wie eingefroren.
Ohne Ingwerfütterung hätten die Auswüchse erfahrungsgemäß zunehmen und das Bein noch dicker werden müssen.
Abb.1 zeigt eine der Röntgenaufnahmen des (trotz starker sichtbarer Knochenauswüchse) lahmfreien Recken. Die anderen unterscheiden sich nicht davon.
Bei Renaissance Fleur war nach Aussage der Besitzerin nach 2 Jahren der Ingwerfütterung in einer Dosierung von 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht ebenfalls ein deutliches Dünnerwerden des Bereichs des vormals zertrümmerten Gelenkes festzustellen.
Über den äußerlich sichtbaren Rückgang von Schale bei langfristiger Ingwerfütterung wurde mir bereits auch von mehreren anderen Anwendern berichtet. Eine Anwenderin bestätigte auch ein röntgenologisch nachgewiesenes Verschwinden der beginnenden Verknöcherungen innerhalb des Gelenkspaltes bei einer Hufgelenksentzündung ihres Pferdes.
Auf den Röntgenaufnahmen meines zum Zeitpunkt der Aufnahmen 32, 33 und 34 Jahre alten Wallachs war darüber hinaus eine nur sehr geringfügige Verknöcherung seines Hufknorpels zu erkennen. Inwiefern dies mit dem Ingwer zusammenhängt, ist aber nicht klar, weil Röntgenaufnahmen vom Zustand vor der Fütterung fehlen. Ich vermute auch eine Ursache darin, daß er keine angereicherten Fertig- und Mineralfuttermittel erhält. Durch Kalzium in Verbindung mit Vitamin D lassen sich Kalkablagerungen sogar mitten in Muskeln hervorrufen. Ich bin sicher, daß eine Überversorgung mit Kalzium und Vitamin D einer der Gründe für den heutzutage viel zu oft auch schon bei jungen Pferden festgestellten Befund „Hufknorpelverknöcherung“ ist.
Abb.2 zeigt eine Aufnahme des linken Vorderbeines meines englischen Vollblüters Amarock (v. Mendez, a.d. Arjona a.d. Aggravate) im Alter von 19 Jahren. Die Gelenke sind trotz seines Alters und 39 gelaufener Rennen (3 Siege, 18 Plazierungen) noch überraschend gut. Auch die Hufknorpelverköcherung ist nur geringgradig. Der Ingwer, den er in den mehr als 3 Jahren vor der Aufnahme erhielt, hat offenbar einen schützenden Einfluß auf die Gelenke ausgeübt.

 
 
 
 
Abb.1 (Waran, vorne rechts, November 2003)
 
 
Abb.2 (Amarock, vorne links, Oktober 2006)
     Welche Inhaltsstoffe und Kombinationen derselben im Ingwer maßgeblich für welche Wirkungen zuständig sind, ist noch nicht untersucht. Gegenüber den üblicherweise von einem Tierarzt verordneten Mitteln hat der Ingwer jedoch meines Erachtens den Vorteil, aus einem Gemisch aus hunderten von wirksamen Substanzen zu bestehen, so daß die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß auch Substanzen dabei sind, die dem Körper helfen, auch solche Schäden zu reparieren, die der Arzt noch gar nicht diagnostiziert hat. Dies ist eine Aufgabe, die ein gutes Nahrungsmittel haben sollte. Die große Anzahl an zum Teil miteinander wechselwirkenden Substanzen erschwert es allerdings, Wirkungsmechanismen zu erstellen und exakte Qualitätskriterien festzulegen.
Empirisch läßt sich daher bislang nur der Gehalt an Scharfstoffen oder/und das Herkunftsland als Qualitätskriterium angeben.
 
    
c.) Ingwer gegen Übelkeit und Magengeschwüre
 
Ingwer wird seit langem beim Menschen gegen Seekrankheit und bei Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt. (Eine neue Studie hat hier die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in der Schwangerschaft bestätigt: Obstetrics & Gynecology 2005 (105), S. 849-856).
Es wurde auch bereits eine Vielzahl an „Ingwerfohlen“ geboren. So hat z.B. Regatta, die Mutter von Renaissance Fleur, die Ingwer wegen ihrer Melanome (Schimmelstute) erhält, im April 2005 im Alter von 25 Jahren ein gesundes und sehr vitales Hengstfohlen (Rossini) zur Welt gebracht. Renaissance Fleur selbst schenkte im April 2006 einem kerngesunden Stutfohlen (Roulette) das Leben. Das Absetzen von der Mutter und deren „Ingwermilch“ hat dabei offensichtlich zu keinen „Entzugserscheinungen“ beim Fohlen geführt.
Das Bild auf der Vorderseite des Buches aus dem Jahr 2006 zeigt Regatta (26), Renaissance Fleur (14), ihr Fohlen Roulette und die stolze Besitzerin aller drei. Deutlich ist darauf Renaissances ehemals zerschmetterte rechte Fessel zu erkennen.
Es wurde von langfristigen Ingwergaben während der Trächtigkeit bis zu 60 Gramm (Gesamtmenge) am Tag ohne schädliche Einflüsse berichtet. Meiner Meinung nach sind sogar positive Einflüsse denkbar, u.a. weil durch den Ingwer die Parasiten niedergehalten werden (siehe Punkt 11 des Kapitels „Anwendung“). Zumindest scheinen alle Fohlen, von denen ich Kenntnis habe, sehr gelungen zu sein.
Beim Menschen scheinen Aspirin und andere blutverdünnende Mittel durchaus Vorteile zu haben, z.B. vermindert sich dadurch die Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten und Schwangerschaftstoxikose, allerdings muß die Möglichkeit stärkerer Blutungen beachtet werden (L. Askie, Lancet, Mai 2007). Ingwer könnte daher beim Pferd vergleichbar wirken. (Die wenigen bislang erfolgten Fohlengeburten erfolgten alle später als 11 Monate nach der Befruchtung.)
     In früheren Zeiten wurde Ingwer auch gereicht, um einige Heilkräuter magenverträglicher zu machen. Auch bei Magengeschwüren wurden beim Menschen gute Ergebnisse erzielt.
 
d.) Ingwer zur Verbesserung der Verdauung und gegen Kotwasser und Durchfall
 
Viele Pferdehalter berichten über einen deutlichen Rückgang von Kotwasser und Durchfall nach Gabe von Ingwer. Eine international viel beachtete Untersuchung (J. Agric. Food Chem., 2007, 55(21), 8390ff) hat diese Beobachtung zumindest für Durchfallerkrankungen, die durch das Enterotoxin eines bestimmten Escherichia coli Stammes verursacht werden, bestätigt. Durchfallerkrankungen durch diesen E. coli Erreger verursachen beim Menschen jedes Jahr ungefähr 380000 Tote! Einige Inhaltsstoffe im Ingwer verhindern demnach das Andocken des Giftes an Zellrezeptoren und dadurch auch den Durchfall. Wichtigster Wirkstoff hierfür scheint Zingeron zu sein, eine Substanz, die bei ungeeigneter Lagerung bei der Alterung von Ingwer entsteht. Demnach dürfte zur Behandlung von Durchfallerkrankungen alter Ingwer einmal besser sein, als der üblicherweise zur Entzündungshemmung verwendete relativ neue! Eine weitere interessante Vermutung der Studie: Ingwer dürfte vermutlich auch auf Cholera positiv Einfluß nehmen, denn das Toxin von E. coli und von Choleraerregern ist zu 75% identisch! (Leider hat diese an sich schöne Studie auch einen großen Pferdefuß! Sie ist mal wieder im „Elfenbeinturm der Wissenschaft“ entstanden, macht nur umständliche Angaben zu Extrakten und gibt daher Landärzten in den Entwicklungsländern keine einfachen, konkreten Anweisungen, welchen Ingwer sie wählen und wie hoch sie ihn dosieren sollen! )
Zur Behandlung von Blähungen bei Pferden durch Ingwer hat die Tierheilpraktikerin Claudia Nehls die Beobachtung gemacht, daß die Wirkung lediglich ungefähr 8 Stunden anhält und dann erneute Gaben notwendig sind. Es könnte daher auch zur Behandlung von Durchfallerkrankungen vorteilhaft oder notwendig sein, Ingwer auf mehrere Mahlzeiten am Tag zu verteilen.
Ingwer verbessert auch allgemein die Verdauung. Diese für Gewürze allgemein vorhandene Wirkung wurde beim Menschen neuerdings genauer von Wissenschaftlern der Universität München untersucht (Braun, Voland, Kunz, Prinz, Gratzl, Gastroenterology, Bd. 132, 2007). Mit großer Wahrscheinlichkeit gilt das Gefundene auch für das Pferd. Demnach finden sich in der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes überraschenderweise Sensorzellen mit Rezeptoren für einige Aromastoffe, die man sonst nur aus der Nase kannte und die dort zum Geruchssinn gehören. In der Magenschleimhaut führen die gefressenen Aromastoffe bei diesen Sensorzellen zu einem Anstieg der Kalziumkonzentration im Zellplasma und zur Produktion von Serotonin. Serotonin ist gemeinhin als „Glückshormon“ bekannt und führt zu seelischem Wohlbefinden. Aber es fördert auch die Darmperistaltik und die Ausschüttung von Verdauungssäften.
Die beobachteten Wirkungen von Ingwer auf Verdauung und Wohlbefinden des Pferdes zeigen, daß offensichtlich auch das Pferd über solche sensorischen Zellen im Magen-Darm-Trakt verfügt. Und daß sich die Pferde bei Fütterung von Ingwer wohler fühlen, dürfte dann teilweise auf der Wirkung des „Glückshormons“ Serotonin beruhen. Die Bezeichnung „Wohlfühldosis“ ist demnach ziemlich wörtlich zu nehmen.
Daß Ingwer die Darmperistaltik positiv beeinflußt, ist vielleicht auch aus dem Fall eines Pferdes ersichtlich, daß vor über einem Jahr zu uns in den Stall kam und zuvor alle paar Wochen Koliken hatte (einschließlich zweier Operationen). Nach sehr behutsamem Anfüttern von Ingwer hat es bei uns seitdem keine einzige Kolik mehr entwickelt, obwohl ihm ein gehöriges Stück Darm fehlt!
 
           
e.) Ingwer als Aphrodisiakum
           
In einigen Ländern gilt er als Aphrodisiakum beim Menschen. Eine solche Wirkung scheint zumindest bei Stuten gegeben zu sein: Ihre Rosse wird verstärkt, was den Einsatz bei problematischen Stuten in der Zucht sinnvoll machen könnte (halbe Dosierung, also etwa 1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht). Es sind mir zwei Stuten bekannt, die nach langjährigen vergeblichen Versuchen erst nach Ingwergabe trächtig wurden.
Für Hengste im Deckeinsatz liegen mir keine Berichte vor. Bei meinen Wallachen konnte ich aber keine „androgenen Effekte“ beobachten.
    
 
f.) Lebensverlängernde Wirkung
 
In China wird Ingwer mit einem langen Leben in Verbindung gebracht. (Von dem chinesischen Philosophen Konfuzius (551 – 479 v.Chr.) ist bekannt, er habe jeden Tag und in jeder seiner Mahlzeiten Ingwer zu sich genommen. Und wenn er auch selbst dadurch nicht bis heute überlebt hat, so haben immerhin seine Weisheiten bis in unsere Zeit überdauert!)
Beim Pferd schätze ich die lebensverlängernde Wirkung auf mindestens 1 bis 2 Jahre! Meerrettich hilft, die Lebensdauer auf lebenswerte Weise weiter zu verlängern! (Siehe Teil B dieses Buches.)
 
 
g.) Ingwer gegen Krebs
 
Untersuchungen belegen für Ingwer bei Mäusen eine deutliche hemmende Wirkung bei Darmkrebs! (Veröffentlichung durch die American Association for Cancer Research am 28.10.2003)
Auch für den Menschen gibt es neue Untersuchungen, die Ingwer eine Wirksamkeit z.B. gegen Eierstockkrebs bescheinigen (J.R.Liu, University of Michigan, April 2006). Dabei wurde festgestellt, daß Ingwer die Krebszellen nicht nur durch Apoptose tötet, sondern auch noch durch Autophagie. (Apoptose ist ein „Selbstmordprogramm“ der Zelle, Autophagie oder Autophagocytose der programmierte Selbstabbau.)
Aufgrund bereits früherer Hinweise auf antikarzinogene Wirkungen habe ich seit Anfang 2003 die Wirkung von Ingwer auf Melanome bei drei Schimmeln näher beobachtet. Melanome eignen sich hierfür sehr gut, vor allem im Anfangsstadium, weil ihre Größe und Zahl äußerlich leicht erkennbar ist.
Bei Ingwerdosierungen unterhalb der Schwellenmenge (ich verwendete 1,5 bis 2 Gramm afrikanischen Ingwer mit einem Scharfstoffgehalt von mindestens 2% pro 100 Kilo Körpergewicht) nahm die Anzahl und Größe der Melanome immer noch zu, wobei ich nicht sagen kann, ob sie ohne Ingwer schneller zugenommen hätte. Nach Erhöhung der Dosis auf 3 bis 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht hat sich dann offensichtlich das Wachstum sehr stark verlangsamt. Die oben für Gelenkerkrankungen genannte Schwellenmenge könnte also auch hier (für Melanome bei Schimmeln) als Schwellenmenge fungieren. Eine Pferdebesitzerin berichtet (als Nebeneffekt der Behandlung einer Hufrollenentzündung) sogar von einem Rückgang eines Karzinoms am Augenlid ihres Pferdes um etwa 2/3 bei Gabe von ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht.
     Die Dosis von 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht hat bei meinen Pferden auch ausgereicht, die Bildung von sogenanntem „wilden Fleisch“ an Wunden deutlich zu reduzieren!
    
     Wenn man dies auf Menschen übertragen kann, wäre dort (bei oraler Gabe ohne Schutzummantelung) mit Mengen von ungefähr 20 bis 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht zu rechnen (siehe hierzu weiter oben unter „Einsatz bei Mensch und Hund“). Bei einer 86-jährigen Patientin mit Non-Hodgkin Lymphom wurde seit Anfang 2005 unterstützend nach einer klassischen Chemotherapie eine Behandlung mit Ingwer (ungefähr 20 bis 25 Gramm täglich in Fruchtsaft) veranlaßt (G. Gennerich), und der Tumor war, was für diesen Fall sehr ungewöhnlich ist, dadurch offenbar auch noch nach 1 ½ Jahren im Griff. Eine ähnliche Kombination von klassischer Strahlen- oder Chemotherapie mit der gleichzeitigen Gabe handelsüblicher nichtsteroidaler Entzündungshemmer hat sich auch in neuer Forschung als wirksamer erwiesen als die klassischen Einzelbehandlungen (Trask, Bock, u.a., Molecular Carcinogenesis and Cancer Research, Juni 2007).
 
Keinen Einfluß des Ingwers in der bei Melanomen schon wirksamen Menge von 3 bis 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht habe ich hingegen bei einem bösartigen schnellwachsenden Hämangiosarkom in der Schlauchtasche meines alten Wallachs feststellen können. Demnach ist die Wirkung des Ingwers nicht auf alle Arten von Wucherungen gleich.
Ab einer Dosis von ungefähr 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht hat Ingwer (in diesem Fall war es nigerianischer mit 1,6% Scharfstoffgehalt) bei diesem Pferd aber auch das Hämangiosarkom beseitigt. Nach einer Woche bei 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht war es auf die Hälfte geschrumpft, wurde trocken, ließ sich dann abbinden und fiel dauerhaft ab, was zuvor nicht möglich gewesen war: nach Entfernung war es stets schnell nachgewachsen. Der Ingwer wurde einige weitere Wochen gegeben, und als seine Menge heruntergefahren wurde, blieb das Sarkom fort und kam nicht wieder.
Wenn die Wirkung des Ingwers auf Krebs bei Menschen, wie bei Gelenkentzündungen, ungefähr 7 mal schwächer wäre als beim Pferd, wären zur Behandlung eines aggressiven Krebses beim Menschen demnach Mengen von ungefähr 175 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht nötig. Das wäre oral kaum ohne Nebenwirkungen zu schaffen! Anders sähe es wohl bei Einnahme des Ingwers in magensaftresistenten Kapseln aus, wodurch sich die Wirksamkeit des Ingwers (Ausschaltung der Zersetzung durch Magensaft) steigern ließe. Die dann noch notwendige Dosis von 35 bis 60 Gramm, vielleicht auch nur knapp 20 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht über mehrere Wochen oder Monate wäre durchaus noch verträglich, vor allem wäre sie wesentlich (!!!) verträglicher als eine Chemotherapie und Bestrahlung!
Wie stark sich die Dosierung des Ingwers durch Verwendung magensaftresistenter Kapseln herabsetzen ließe, läßt sich aber nicht genau vorhersagen, weil nicht bekannt ist, ob die gegen Krebs wirksamen Substanzen die gleichen sind, wie die entzündungshemmenden, und ob sie eine unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber dem Magensaft haben.
Was die Behandlung von Krebs betrifft, so zeigen übrigens auch hier Studien mit dem verwandten Wirkstoff Curcumin aus Gelbwurz (Kurkuma) eine sehr deutliche Wirkung bei Hautkrebs (D. Siwak, Cancer, August 2005). Außerdem verhindert Curcumin effektiv die Metastasenbildung bei Brustkrebs (Aggarwal, Clinical Cancer Research, Nr. 11, Bd. 20, 15.10.2005). Antitumorwirkung findet sich auch bei Darmkrebs (Clinical Cancer Research, 12, September 2006).
Auch für Aspirin® hat man eine antikarzinogene Wirkung gefunden (The FASEB Journal, 20, Oktober 2006). Der Wirkungsmechanismus dieses nichtsteroidalen Entzündungshemmers beruht wohl auf einer von der verabreichten Dosis abhängigen Verminderung der Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenesehemmung) im Tumor (über Hemmung eines Signalmoleküls NFkappaB), wodurch der Tumor sozusagen verhungert. Der nichtsteroidale Entzündungshemmer Ingwer könnte also auch über diesen Wirkungsmechanismus verfügen, als Vielkomponentensystem aber vermutlich über mehrere. Die Art, wie sich das zuvor sehr stark duchblutete Hämangiosarkom bei meinem alten Wallach zurückentwickelte, deutet zumindest auf  Beteiligung einer solchen Angiogenesehemmung hin. Für das 6-Gingerol, einen der Scharfstoffe des Ingwers wurde die Angiogenesehemmung auch schon nachgewiesen (Biochemical and Biophysical Research Communications, Bd. 335 (2), 2005, S. 300ff).
Zu guter Letzt wurde nun auch für den Scharfstoff aus Chili, Capsaicin, eine starke tumorzellentötende Wirkung gefunden (T. Bates, The University of Nottingham). Sie beruht anscheinend auf der Zerstörung der Mitochondrien, der Kraftwerke der Krebszellen, ohne aber diejenigen der gesunden Nachbarzellen zu beeinträchtigen. In der Studie wurde auch gezeigt, daß die gesamte Gruppe der sogenannten „vanilloiden“ Verbindungen, zu denen u.a. auch die Gingerole des Ingwers gehören, auf die gleiche Weise auf die Mitochondrien der Krebszellen wirken: Sie lösen letztendlich die Apoptose, den Selbstmord der Krebszelle aus (Bates, Biochemical and Biophysical Research Communications, 354 (1), 2.3.2007, S. 50ff).
 
 

Hat Ingwer Nebenwirkungen?
 
Während Ingwer sich bereits seit Jahrtausenden beim Menschen als Lebensmittel bewährt, ist er nicht zu den pferdetypischen Futtermitteln zu zählen, an welche sich das Pferd im Laufe der Evolution angepaßt hat. Daher war auch wichtig abzuklären, ob sich nicht doch bei langfristiger Gabe im Laufe der Zeit Nebenwirkungen zeigen, auch wenn diese äußerlich noch nicht erkennbar sind. Abgesehen vom nun schon mehrjährigen Einsatz im Leistungssport, in dem sich Schwächen schnell gezeigt hätten, liegen solche Werte nun für die niedrigeren Dosierungen (bis ungefähr 3 bis 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) vor.
2, 3 und 4 Jahre nach Beginn der Ingwerfütterung an meinem alten Wallach hatte ich große Blutbilder machen lassen: Weder Niere noch Leber hatten in dieser Zeit Schäden davongetragen! Das gleiche gilt für die Blutwerte meines englischen Vollblüters nach 1, 2 und 3 Jahren Ingwerfütterung. Es gibt sogar Berichte von anderen Pferdenbesitzern, daß Ingwer die Leberwerte ihrer alten Pferde gebessert habe.
Meine eigenen Blutwerte, von denen die meisten sowieso im grünen Bereich lagen, sind nach 3 Jahren täglicher Ingwereinnahme (3 Gramm bei 70 Kilo Körpergewicht) ebenfalls gleich geblieben oder um ungefähr 3% besser geworden. Eine drastische Verbesserung gab es beim Bilirubin, dem einzigen meiner Blutwerte, der über viele Jahre stark von der Norm abwich (Morbus Meulengracht, die „unbedeutendste Krankheit der Welt“, ein Befund, den ungefähr 5% der Bevölkerung ohne gesundheitliche Nachteile aufweisen). Üblicherweise lag er ständig bei 1,5 bis 2,3 mg/dl, also deutlich über der Norm, die Werte bis 1,1 mg/dl als normal ansieht. Der Wert lag nun nach 3 Jahren Ingwer bei nur noch 0,77 mg/dl und damit erstmalig im Normbereich! Gleichzeitig erhöhte sich der Hämoglobingehalt des Blutes etwas (Bilirubin entsteht in der Leber aus Hämoglobin durch Abbau). Es ist aber auch möglich, daß diese drastische Verbesserung durch Meerrettich hervorgerufen wurde, den ich im Zeitraum von einem Jahr vor der Blutwertbestimmung zu mir nahm (10 bis 15 Gramm alle 2 Tage). 
 
 
Ingwer gegen Koppen bei Pferden
 
Daß viele Pferde den Geruch von Ingwer in konzentrierter Form nicht mögen, läßt sich übrigens vorteilhaft ausnützen, um sich selbst kostengünstig eine Paste zur Anwendung bei Koppern herzustellen, die nicht die gesundheitsschädliche Wirkung käuflicher Pasten besitzt: Hierzu verrührt man (je nach „Ingwerliebe“ des Tieres) etwa 50 Gramm gemahlenen Ingwer in 100 Gramm nur leicht erwärmter Vaseline (Drogeriemarkt) und läßt wieder erkalten. Meistens muß man diese Creme alle paar Tage auf die Oberflächen dick auftragen, auf denen das Tier mit den Zähnen aufsetzt.
 
 

Ingwerdosierungen bei unterschiedlichen Erkrankungen (Tabelle)
 
Die Tabelle faßt einige der Beobachtungen zur Fütterung von Ingwer an Pferde zusammen (getrockneter Ingwer von afrikanischer Herkunft oder asiatischer Ingwer mit mindestens 2% Scharfstoffgehalt).
 
 
 
 
bei weniger als 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht
ab ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo KG
ab ungefähr 6 bis 10 Gramm pro 100 Kilo KG
Gelenkschmerzen und -entzündungen allgemein
-
+
+
Weichteilschmerzen und Entzündungen
(Sehnen, Bänder, Muskeln)
-
-
+ (meistens ab 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht)
Hufrolle (Podotrochlose)
-
+ (leichte Form)
+ (manchmal bis 20 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht nötig!)
Durchfall/Kotwasser
häufig +
häufig +
häufig +
Wirkung gegen Würmer (natürlich ernährte Pferde)
Unterstützung durch gleichzeitige Meerrettichgabe möglich
+ (binnen 3 bis 6 Wochen)
+
+
Augenentzündungen
-
+
+
 Krebs:
Melanome
(ebenso „wildes Fleisch“)
 aber:
Hämangiosarkom
(evt. Equine Sarkoide)
 
 
-
 
 
-
 
 
+ starke Verlangsamung
 
-
 
 
+
 
 
+ (Rückgang ab ungefähr 25 Gramm pro 100 Kilo KG)
 
Sommerekzem
-
-
? (Widersprüchliche Berichte)
Headshaking
-
-
- (Widersprüchliche Berichte)
Nervenschmerzen (besser durch eine Kombination aus Ingwer als Entzündungshemmer und reinem Schmerzmittel, z.B. Traumeel®, bekämpfen)
-
-
- (leichte Wirkung ab ungefähr 30 Gramm pro 100 Kilo KG, u.U. 80 Gramm pro 100 Kilo KG nötig!)
 
Überbeine (nicht zu alt)
(+, langsam)
+
+
Hufrehe
+ (leichte Form)
+
+
Schleimverflüssigung bei Nebenhöhlen-entzündung
(+)
+
+
Schleimverflüssigung
Lunge
-
-
+ (ab ungefähr 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht)
Keimtötende Wirkung
 
-
-
+ (anscheinend beginnend ab ungefähr 25 Gramm pro 100 Kilo KG)
 
 
 

Kurkuma als Ingwerersatz?
 
Dem Wirkstoff und gelben Farbstoff Curcumin aus Kurkuma (Gelbwurz) wird, wie den Gingerolen und Shogaolen, eine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Kurkuma hat aber verglichen mit Ingwer mehr Nebenwirkungen, z.B. erzeugt er in größeren Mengen beim Menschen Übelkeit. Daher habe ich auch nur wenige Versuche mit ihm durchgeführt.
Auffallend war dabei, daß Kurkuma in größeren Mengen (ungefähr 15 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) anscheinend den Blutdruck relativ stark senken kann und dies schon recht kurz (halbe Stunde) nach der Verabreichung, so daß das Pferd weniger sicher steht, sich sogar hinlegt und dann auch schlechter wieder aufstehen kann. Eine solche Wirkung ist bei Ingwer, auch in sehr hoher Dosierung, überhaupt nicht zu beobachten, weshalb man meiner Ansicht nach daher beim Ingwer bleiben und die Finger von Kurkuma lassen sollte.
Wer allerdings ein Pferd mit Entzündungen hat, welches durch Fütterung von Ingwer „heiß“ wird, könnte einmal als Alternative Kurkuma ausprobieren.
Auch für Menschen mit Bluthochdruck könnte es interessant sein, den Versuch an sich selbst durchzuführen, wobei aber ein Problem, außer einer vermutlich hohen Dosierung, natürlich die recht kurze Wirkungsdauer sein könnte, die sehr häufige Gaben über den Tag verteilt erforderte. Hier könnte unter Umständen eine gröbere Form, die vom Körper langsamer ausgewertet wird, helfen.
 
 

Häufig gestellte Fragen
 
 
Viele sagen, ich solle mein altes Pferd „erlösen“, weil ich es nicht mehr nutzen könne, und mir lieber ein neues kaufen. Dabei ist es noch geistig rege und lebensfroh! Soll ich mein altes Pferd am Leben erhalten???
 
Diese Frage wird eigentlich so gut wie nie offen gestellt, aber es ist sicher die am häufigsten gedachte!
Über das moralische „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu!“ hinaus gibt es aber weitere Gründe, weshalb man alte Pferde nicht einfach „erlösen“ oder aus Bequemlichkeit „beseitigen“ sollte, wenn sie noch Lebensfreude haben.
Man kann nämlich sehr viel durch die Pflege eines alten Pferdes und den Umgang mit ihm lernen, auch für sich selbst!!!
Es ist bei Pferden nicht anders als bei Menschen: Alle werden älter und dadurch auch weniger beweglich. Dennoch haben auch alte Menschen noch Lebensfreude und werden nicht einfach eingeschläfert. Der Mensch lernt mit den Jahren, auch mit weniger Gesundheit immer noch hinreichend zufrieden zu sein. (So, wie man sich selbst ja auch an schlechtere äußere Verhältnisse anpassen kann und lernt, mit ihnen zu leben.)
Ähnlich ist es mit Pferden. Pferde und Menschen unterscheiden sich da nicht viel voneinander. Dabei sind Pferde „Sensortiere“, die schneller und stärker auf ungeeignete Nahrung oder falsche Behandlung reagieren, als Menschen (daher stehen in den Ställen ja auch so viele kranke Pferde).
Wenn man durch Beobachtung lernt, durch welche (darüber hinaus auch noch sehr einfachen) Prinzipien man in der Lage ist, ein altes Pferd lange gesund und lebensfroh zu halten, so wird man damit später auch bei sich selbst Erfolg haben: Gesunde, abwechslungsreiche, artgerechte und der Entwicklungsgeschichte des Tieres entsprechende Ernährung, ausreichende und dem Alter angepaßte Bewegung, ein zum Körperbau und Alter passendes Körpergewicht und Sozialkontakte.
(Es sind übrigens auch beim Menschen nur zum kleineren Teil die Ärzte, die die Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren so deutlich gesteigert haben. Vor über 2000 Jahren im alten Griechenland war sie nämlich auch nicht wesentlich niedriger als heute! Lebensstil, Hygiene (nicht übertrieben!) und Ernährung machen den größten Teil davon aus.)
Beim alten Pferd ist die Kontrolle und Pflege der Zähne durch einen Fachmann/Fachfrau besonders wichtig. Es muß auch darauf geachtet werden, daß das Tier nicht unter Streß steht, wie es leider bei Gruppenhaltung auf zu kleinen Flächen häufig zu beobachten ist. Alte Tiere sollten nur mit „Freunden“ zusammen sein, oder die Flächen sollten sehr groß sein. Alte Tiere müssen sich auch sicher fühlen, um sich oft genug hinlegen zu können, sonst werden sie schnell schwach. Alte Pferde nutzen häufig gerne die Möglichkeit, sich mittags in der Sicherheit einer Box hinzulegen, wenn sie es können. Dies gibt ihnen wieder Kraft für den Nachmittag. Eine weich eingestreute Box bietet dem alten Pferd in der Nacht mehr Möglichkeit zu liegen, als Flächen in einem Gemeinschaftsstall. Pferden, die Probleme mit dem Aufstehen haben, fällt dies auf einer Matratzeneinstreu leichter als in den eigentlich für die Atmung gesünderen sauber gemisteten Boxen, auf deren hartem Boden sie leicht wegrutschen und sich dann aus Angst nicht mehr hinlegen. Eindecken hält die Muskeln warm und die Pferde werden nicht so schnell steif. Auch nehmen sie dann nicht so schnell an Gewicht ab.
Wenn man aber seinem Pferd dauerhafte Schmerzen und Krankheiten nicht mehr auf einfache Weise nehmen kann (z.B. durch Ingwer und Meerrettich oder andere einfache Behandlungen), es nicht mehr lebensfroh ist und keine Hoffnung besteht, es wieder zu werden, wenn nur noch der Tierarzt im Stall ein- und ausgeht, dann sollte man es auch meines Erachtens erlösen. Dies ist dann eine echte Erlösung. Ich glaube, keiner von uns möchte eigentlich in einem Pflegeheim dahinsiechen und dabei einen langsamen Tod sterben.
 
 
 
Mein Pferd mag keinen Ingwer! Was kann ich tun?
 
Dieses Problem taucht immer wieder auf (vor allem bei Pferden, die in Offenstallhaltung ständigen Zugang zu Futter haben und nicht über den nötigen „Kohldampf“ verfügen, auch befremdlich schmeckendes Futter zu sich zu nehmen). Pferdehalter haben hier schon viel ausprobiert. Folgende Möglichkeiten wurden herausgefunden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit; der Phantasie des Pferdehalters sind auch keine Grenzen gesetzt):
 
a.) Fütterung in eingeweichten Heu-/Wiesencobs, die die Schärfe und den Geruch deutlich reduzieren (sowieso die bevorzugte Fütterungsvariante). Die Heu-/Wiesencobs sollten nicht triefen, sondern nur ungefähr die Konsistenz von Blumenerde aufweisen, dann werden sie von den meisten Pferden besser akzeptiert! Pferde, die keine eingeweichten Heu-/Wiesencobs mögen, sollte man erst einmal an aromatisch riechende trockene geschredderte Heu-/Wiesencobs ohne Ingwer gewöhnen, und erst, wenn diese mit Appetit gefressen werden, beginnen, den Ingwer in steigender Menge zuzusetzen. Zugabe des Ingwers schon zu Beginn des Einweichens verbessert die Akzeptanz weiter.
     Es ist von großem Nutzen, Pferde schon an Ingwer zu gewöhnen, wenn man eigentlich noch gar keinen geben müßte, denn dann hat man später im Ernstfall nicht mehr das Problem der Gewöhnung oder gar überhaupt der Akzeptanz und kann sofort eine therapeutische Dosis verabreichen.
 
b.) Ingwer in gröberer Form verfüttern, dessen relative Oberfläche geringer ist, als in der fein gemahlenen Form und der daher weniger riecht und schmeckt. Dies ist vor allem bei Hunden öfter nötig, um auf die für diese Tiere (körpergewichtsbezogen) deutlich höhere notwendige Dosis zu kommen.
 
c.) Fütterung in eingeweichten Luzernecobs, die manche lieber mögen als Heucobs
 
d.) Aufteilung der Ingwermenge auf mehrere Portionen über den Tag im Kraftfutter
 
e.) Gleichzeitige Gabe von Obstschnitzeln, besonders Zitrusfrüchten; zermatschte Bananescheint Geschmack und Geruch auch sehr gut zu binden.
 
f.) Zusatz von Bierhefe; vor allem, wenn das Pferd den Bierhefegeruch schon kennt
 
g.) Zusatz von Apfelsaft oder Orangensaft
 
h.) Das Pferd erst an frisch geriebenen Meerrettich gewöhnen, den die meisten Pferde lieben, und dann unter dem Deckmantel des Meerrettichs langsam steigernd mit der Ingwerfütterung beginnen und nach Erreichen der nötigen Dosis die Meerrettichmenge langsam zurückfahren
 
i.) Erst einmal frischen, saftigen Ingwer (als Wurzel) verfüttern, um das Pferd an den Geschmack zu gewöhnen. Der frische wird deutlich besser akzeptiert, ist aber eben teurer (man bezahlt das darin enthaltene Wasser mit!) und meistens in der Qualität deutlich schlechter und ungleichmäßiger.
 
j.) Eine kreative Besitzerin eines "Mäkelponies" hat erfolgreich folgendes ausprobiert: Sie mischte 50 Gramm Ingwerpulver mit 500 Gramm zu einem dicken Brei angefeuchteten Haferflocken, mischte noch Süßstoff dazu (wegen der Zähne) und trocknete dann diese Masse ausgestrichen auf einem Blech auf dem Kachelofen (geschätzte 50°C). Diese trockenen Hafer/Ingwerkekse mochte ihr Pony dann sehr gerne!
     Bei der angegebenen Temperatur dürfte die Wirksamkeit des Ingwers auch noch nicht oder noch nicht stark nachlassen. Statt Süßstoff würde ich aber einmal Rosinen ausprobieren, weil diese (zumindest beim Menschen)  nicht nur – wie der Süßstoff - keine schädigende Wirkung auf die Zähne haben, sondern sogar, trotz ihrer Süße, antibakteriell auf Kariesbakterien wirken! Außerdem dürfte sich durch Verwendung einer gröberen Ingwerform die Ingwerkonzentration in den Keksen noch steigern lassen.
 
k.) Wenn alles nichts fruchtet: Aufschlämmen des Ingwers in gutem Speiseöl (z.B. Distelöl) oder Wasser/Fruchtsaft und Einflößen der Mischung über eine Spritze/Spender direkt ins Maul (ähnlich wie bei Wurmkur). (Öl ist vermutlich besser, weil Fett allgemein Schärfe etwas bindet.) Das Pferd gewöhnt sich nach einer Weile daran, die scharfe Mischung zu bekommen. Gleichzeitig sollte man aber versuchen, den Ingwer schon in sehr kleiner Menge unter das Futter zu mischen (Methoden z.B. wie weiter oben beschrieben) und diese Menge sehr langsam zu steigern. Wenn das Pferd merkt, daß der Ingwer ihm gut tut, wird es ihn in den meisten Fällen nach einiger Zeit auch im Futter akzeptieren.
 
 
 
Kann man Ingwer auch an trächtige Stuten verfüttern oder auch schon an solche, die erst noch gedeckt werden sollen, und welchen Einfluß hat die Milch einer solchen „Ingwerstute“ auf ihr Fohlen?
 
Hierzu sind mir noch nicht viele Erfahrungwerte bei Pferden bekannt. Studien am Menschen zeigen aber, daß er dort nebenwirkungsfrei ist (Obstetrics & Gynecology 2005 (105), S. 849-856).
Renaissance Fleurs Mutter Regatta hatte bereits 2005 ein sehr vitales „Ingwerfohlen“ (Rossini) zur Welt gebracht, welches Ingwermilch trank und dabei prächtig gedieh. Sie erhielt damals ungefähr 3 Gramm Ingwerpulver pro 100 Kilo Körpergewicht, wegen ihrer Melanome. Ein Jahr darauf hat auch Renaissance Fleur ohne Probleme ein Stutfohlen (mit Namen Roulette) bekommen, das sich ebenfalls unter Ingwermilch prächtig entwickelte. Renaissance Fleur erhält wegen ihrer unfallbedingten Arthrose im steifen rechten Fesselgelenk ebenfalls 3 Gramm Ingwerpulver pro 100 Kilo Körpergewicht. Zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches war sie erneut trächtig. (Regatta, Renaissance Fleur und Roulette sind, gemeinsam mit ihrer Besitzerin, auf dem Buchumschlag zu sehen.)
Ein anderer Pferdehalter gab seiner Stute seit der Bedeckung sogar 10 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht ohne Probleme. Eine hochklassige S-Springstute in einem Nachbarstall erhielt vor, während und nach der Trächtigkeit 4 bis 5 Gramm Ingwer pro 100 Kilo Körpergewicht sowie 30 Gramm Meerrettich pro 100 Kilo Körpergewicht und das Stutfohlen entwickelte sich ebenfalls prächtig.
Meine Erwartung ist, daß „Ingwerfohlen“ sich sogar besser entwickeln und „härter“ sein sollten, als solche, die mit Futterzusatzstoffen „getrieben“ werden, weil der Ingwer die Verdauung positiv beeinflußt und die Parasiten niederhält. Aber erst die kommenden Jahre, wenn solche Pferde in den Sport gelangen, werden zeigen, ob sich das bewahrheitet.
 
 
 
 
Mein Pferd hat Gelenkarthrose und ich füttere schon 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht und sehe, trotz Schonung (!) des Pferdes, immer noch keinen Erfolg. Was kann ich tun?
 
Wenn der Ingwer von guter Qualität ist (afrikanisch oder/und mit mindestens 2% Scharfstoffgehalt), dann ist es in diesem Fall sehr wahrscheinlich, daß die Diagnose nicht vollständig oder falsch gewesen ist und der Grund der Lahmheit ein anderer ist. Wenn ein Gelenk in Mitleidenschaft gezogen ist, sind nicht selten auch umliegende „Weichteile“ (Sehnen, Bänder) betroffen, bei denen wesentlich höhere Ingwerdosen notwendig sind. Es empfiehlt sich daher die Dosis weiter zu steigern, bis eine deutliche Wirkung eintritt (häufig ungefähr bei 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht). Diese Dosis behält man dann einige Wochen bei (in der Hoffnung, daß in dieser Zeit die überlagerte Weichteilentzündung stark abklingt), bevor man einen ersten Versuch macht, die Dosis wieder zu senken. Eine Senkung der Dosis findet am günstigsten bei kühler Witterung statt.
Wenn Ingwermengen von 15 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht trotz Schonung des Pferdes noch keine deutliche Besserung gebracht haben, ist es wahrscheinlich, daß Nervenschmerzen (z.B. eingeklemmter Nerv im Rücken) beteiligt sind. In diesem Falle ist es sinnvoll, zusätzlich zu Ingwer, der hauptsächlich ein entzündungshemmendes Mittel darstellt, einige Zeit lang noch ein reines Schmerzmittel zu geben. Eine gute Wahl ohne Nebenwirkungen ist meiner Meinung nach in diesem Fall Traumeel® in hoher Dosierung im Futter oder in wenig Honig mit der Maulspritze direkt ins Maul verabreicht (ungefähr 100 Tropfen, entsprechend ungefähr 5 Milliliter, pro 100 Kilo Körpergewicht). Eine weitere Möglichkeit, zusätzlich zum Entzündungshemmer Ingwer, ist Novalgin® (Novacen®, Metamizol) in einer Dosierung von ungefähr 10 bis 12 Milliliter pro 100 Kilo Körpergewicht im Futter.
Zuckerhaltige Futtermittel und solche mit sehr leicht verwertbaren Kohlenhydraten (z.B. Brot!) verringern ebenfalls die Wirksamkeit des Ingwers, weil sie offenbar Entzündungen fördern (u.U. durch eine erhöhte Insulinausscheidung)! Bei Pferden mit Equinem Metabolischem Syndrom ist dies daher vermutlich besonders stark der Fall.
 
 
 
Ist Ingwerfütterung Doping?
 
Siehe hierzu das Kapitel: Ingwer und Doping
 
 
 
Ich möchte mein Pferd mit Ingwer entwurmen. Was muß ich beachten?
 
Die bisherigen Erfahrungen besagen, daß bei leichter Verwurmung schon eine Menge von 1,5 bis 2 Gramm Ingwer pro 100 Kilo Körpergewicht über 3 Wochen ausreichend ist. Bei starker Verwurmung sind es ungefähr 6 Wochen. Die Untersuchungen fanden an 15 natürlich ernährten Pferden (kein angereichertes Fertigfutter!) statt, und alle waren nach der Behandlung laut Kotprobe wurmfrei. (Für Schafe und Hunde gibt es bereits klinische Studien zur sanften Entwurmung mit Ingwer (Iqbal u.a., J. Ethnopharmacol., 2006, 106, S. 285ff))
Die beschriebenen Beobachtungen beziehen sich dabei auf Ingwer mit hohem Gehalt an Scharfstoffen (mindestens 2%) und ätherischen Ölen (ungefähr 2%). Es ist aber nicht gesagt, daß nicht anderer Ingwer besser (aber eben auch schlechter) sein kann, falls nämlich ganz andere Inhaltsstoffe für die Anti-Wurm-Wirkung verantwortlich sein sollten. Es liegen dazu aber leider noch keine Erfahrungswerte vor.
Auf jeden Fall sollte man aber sicherheitshalber nach der Ingwerbehandlung eine Kotprobe machen lassen, weil mir Fälle gemeldet wurden, bei denen der Ingwer nicht ausgereicht hat. Solche Fälle gibt es aber auch bei konventionellen Wurmkuren. Ingwer ist ein mild wirkendes Mittel, was man schon daran erkennen kann, daß er relativ lange Zeit für seine Wirkung benötigt (er ist ja auch ein Lebensmittel und kein Gift!). Wenn Würmer in bestimmten Pferden besonders günstige Lebensbedingungen vorfinden (z.B. durch bestimmte Zusatzstoffe im Fertigfutter: Vitamin A könnte hier eine Hauptrolle spielen), könnte die anthelminthische Wirkung des Ingwers daher vielleicht manchmal nicht ausreichen, um sich gegen solche „wurmförderlichen“ Bedingungen durchzusetzen.
Vermutlich dürfte in solchen Fällen aber eine zusätzliche Gabe von antibiotisch wirkendem Meerrettich (20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) über etwa eine Woche die antiparasitäre Wirkung verstärken. Bei der beim Menschen durch Würmer ausgelösten Krankheit Elephantiasis (The Lancet, 365, Mai 2005), ebenso wie bei Wurmerkrankungen an den Augen, ist z.B. bekannt, daß diese gut mit Antibiotika behandelt werden können, weil diese für das Überleben des Wurms notwendige Bakterien in dessen Darm abtöten. Eine solche Therapie bekämpft zudem, im Gegensatz zu vielen üblichen Wurmmitteln, nicht nur die Larven, sondern auch die erwachsenen Würmer selbst.
 
 
 
Mein Pferd ist jung und hat eigentlich nichts. Kann oder soll ich trotzdem dauerhaft Ingwer „vorbeugend“ füttern?
 
Wenn das Pferd jung und gesund ist, würde ich persönlich es nicht tun, weil ich der Ansicht bin, daß man sich selbst das Leben nicht unnötig kompliziert machen sollte. „Ein Pferd braucht Heu, Hafer, Stroh und Kochsalz!“ sagte wohl einmal der Professor meines früheren Tierarztes etwas provokativ zu seinen Studenten. Nun ja, Gras sollte dann natürlich auch noch dabei sein.
Da außerdem die Leistungsbereitschaft des Pferdes unter Ingwer ansteigt (wie man auf den Rennbahnen beobachten kann), ist bei weniger erfahrenen Pferdehaltern zudem zu befürchten, daß das Tier dann auch dauerhaft stärker belastet wird, als ihm gut täte, und damit die positiven Wirkungen wieder beseitigt oder sogar überkompensiert würden.
Ist das Pferd aber schon älter oder hat das jüngere Pferd bereits gesundheitliche Probleme (die einigermaßen sicher diagnostiziert sind), so sollte man meines Erachtens nicht lange zögern und Ingwer geben. In den Anfängen lassen sich viele Verschleißkrankheiten noch viel besser und schneller behandeln und sogar umkehren, als wenn der Schaden schon groß ist.
Auf jeden Fall finde ich es sinnvoll, ALLE Pferde, ob jung oder alt, schon frühzeitig und in aller Ruhe an den Geschmack von Ingwer zu gewöhnen! Denn dann hat man im Fall des Falles später nicht mehr mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen, sondern kann die Dosis sehr schnell auf die erforderliche Menge steigern!
Auch eine Gewöhnung an eingeweichte Heu-/Wiesencobs als gutes und gesundes „Versteck“ für den Ingwer ist aus diesem Grunde sinnvoll. Sobald das Pferd die eingeweichten Cobs gerne akzeptiert, kann man sie dann wieder weglassen, bis man sie einmal zum Verfüttern von Ingwer wieder benötigt.
 
 
 
Wirkt Ingwer bei allen Pferden?
 
Nach den Beobachtungen an von mir selbst betreuten Tieren hat der Ingwer bisher in allen Fällen gewirkt, WENN (!) Entzündungen von Gelenken oder Weichteilen die Ursachen der Beschwerden waren und die Besitzer den Ingwer in der für die Behandlung des betreffenden Leidens (!) nötigen Menge gegeben haben und nicht vorher aufgehört hatten, weil sie ihn für ihre Pferde für zu scharf hielten. Dabei muß berücksichtigt werden, daß manchmal erst beim Anfüttern des Ingwers herauskommt, ob es sich um eine reine Gelenkentzündung oder zusätzlich eine Weichteilentzündung handelt. Im ersten Fall beträgt die Dosis, ab der eine plötzliche deutliche Besserung einsetzt, um die 3 Gramm einer guten Qualität pro 100 Kilo Körpergewicht (die individuelle Spanne dürfte zwischen 2 und 4 Gramm liegen). Die plötzliche Besserung setzt dann mit 1 ½ bis 2 Tagen Verzögerung ein, nachdem die Schwellenmenge erreicht oder überschritten wurde, benötigt also keine Wochen. (Es handelt sich von der Art her um eine klassische Medikamentenwirkung, nur besser auf den Körper abgestimmt als die eines Monowirkstoffs: ähnlich, wie eine Hand besser greifen kann, als ein einzelner großer Finger.)
Im zweiten Fall der reinen Weichteilentzündungen (Sehnen, Bänder, Muskeln) liegt die Schwellenmenge um die 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht und Tag. Allerdings weiß ich von einem 700-Kilopferd, welches für die Behandlung seiner Hufrolle eine tägliche Gesamtmenge von 120 Gramm Ingwer am Tag benötigte, also fast 20 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht.
Reichen 4 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht nicht aus, so kann man sehr sicher sein, daß es sich um keine reinen Gelenkentzündungen mehr handelt.
Im „Graubereich“ von 4 bis vielleicht 8 g pro 100 Kilo Körpergewicht kann man davon ausgehen, daß es nur eine leichtere Reizung der Weichteile ist, z.B. eine Sehne, die an einer Verknöcherung reibt, aber nicht oder noch nicht stark entzündet ist.
Bei starken reinen Nervenreizungen (z.B. eingeklemmter Nerv), Nervenschädigungen und auch bei Muskelfaserrissen reicht die Kraft des Ingwers aber nicht aus, um den daraus folgenden Schmerz deutlich zu lindern. Ingwer ist fast ausschließlich Entzündungshemmer und nur wenig ein direkter Schmerzhemmer.Die notwendige Dosierung liegt hier dann bei 60 oder mehr Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht und übersteigt damit die Akzeptanz der allermeisten Pferde. (Allerdings helfen in solchen Fällen beim Menschen oft sogar Opiate nicht mehr!).
Zusätzlich zur Gabe des Ingwers darf das Pferd auch nicht stark belastet werden, weil dadurch bestehende Entzündungen natürlich immer wieder neu aufflammen!
Und es sollte kein Futter gereicht werden, welches Entzündungen fördert. Dazu gehört z.B. Brot. Sollten es überhaupt alle sehr leicht verwertbaren Kohlenhydrate (hoher glykämischer Index) sein, dann muß man auch bei anderen Futtermitteln aufpassen, z.B. Melasse oder stark fruktanhaltigem Gras.
Außerdem empfiehlt sich in solchen Fällen eine Meerrettichkur von mindestens einer Woche, um eine Infektion als Ursache der Entzündung auszuschließen (siehe Teil B dieses Buches).
Es ist vielleicht interessant, zum Vergleich mit den Erfahrungen, die viele Pferdebesitzer mit Ingwer gemacht haben, einmal die Studie zu einem relativ neu auf den Markt gebrachten pharmazeutischen Schmerz- und Entzündungshemmer vorzustellen (siehe z.B. http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_gesundheit/bericht-49281.html):
Unter viel Lob durch die Fachwelt wurde von Bristol-Myers Squibb  2005 ein neues Medikament (Orencia®) gegen rheumatoide Arthritis eingeführt, welches im placebo-kontrollierten Doppelblindversuch nach 6 Monaten bei 50 Prozent der Patienten eine mindestens 20%ige Besserung der Leiden erzielte. Von den Placebo-Nehmern waren es nur 20%. Ein Fünftel der das Mittel einnehmenden Patienten erreichte sogar einen 50% Rückgang der Leiden und bei einem Zehntel waren die Leiden ganz weg. Sowohl in der Gruppe derer, die Orencia®bekamen, als auch bei den Placebo-Nehmern kam es in den 6 Monaten bei 2% zu ernsthaften Infektionen. Bei den Orencia®-Einnehmern bekamen allerdings zusätzlich 38 % leichte bis mittlere Infektionen, bei den Placebonehmern 32%.
Wenn man die Wirkungen des Ingwers mit dieser Statistik vergleicht, kann man ihn - glaube ich - wirklich ein bißchen als ein Wundermittel bezeichnen! Und wenn man die Kosten vergleicht, nicht nur ein bißchen. Daß das nicht jedermann zur Freude gereicht, ist natürlich verständlich.
 
 
 

Kurzanleitung zur Fütterung von Ingwer an Pferde
 
 
Ingwer zur Entzündungs- und Schmerzhemmung
 
1.) Anfüttern, beginnend mit einer Gesamtmenge von etwa einem Gramm (getrocknete Qualität, bevorzugt afrikanisch oder mit mindestens 2 % Scharfstoffgehalt) pro Tag, vorzugsweise in eingeweichten (nicht triefenden sondern „erdfeuchten“) Heu-/Wiesencobs (strukturreiche Sorten wählen!), die Geschmack und Geruch stark mindern. Dann Steigerung auf 3 Gramm, 6 Gramm, 9 Gramm,  ..., u.U. auch schneller, wenn das Pferd keine Akzeptanzprobleme zeigt. Oder auch langsamer, wenn Nierenprobleme bestehen oder das Pferd allgemein Probleme bei Futterumstellungen hat (z.B. Koliken).
     Wenn das Tier Ingwer bereits kennt, kann sehr schnell auf die vermutete notwendige Dosis hochgefahren werden.
 
2.) Steigerung der täglichen Gesamtmenge, z.B. in 3-Gramm-Schritten, bis eine plötzliche Besserung erkennbar ist. Für reine Gelenksentzündungen beträgt diese Menge meistens ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, für ein 500 Kilopferd also ungefähr 15 Gramm. Für Weichteilentzündungen (Sehnen, Bänder) beträgt die zur Entzündungs- und Schmerzhemmung notwendige Dosis meist um die 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, also 50 bis 60 Gramm für ein 500 Kilopferd. (Bei den höheren nötigen Ingwerdosierungen steigert man schneller als in 3-Gramm-Schritten, z.B. in 5-Gramm-Schritten oder noch größeren Schritten.) Die angegebenen Werte sind Richtwerte und variieren etwas von Pferd zu Pferd.
     In ungefähr 500 Gramm (Trockenmasse) Heu-/Wiesencobs lassen sich ungefähr 20 bis 30 Gramm Ingwerpulver für die meisten Pferde sehr bekömmlich unterbringen, bei guter Akzeptanz auch deutlich mehr.
     Ab Gesamtmengen von mehr als 100 Gramm pro Tag ist eine Aufteilung auf mehrere Portionen bevorzugt, aber nicht unbedingt nötig, vor allem, wenn der Ingwer in gröberer Form und in einer großen Futtermenge (bevorzugt Heu-/Wiesencobs) gereicht wird.
 
3.) Die zur Entzündungs- und Schmerzhemmung gefundene notwendige Dosis dann etwa 4 Wochen beibehalten. (Für sehr starke Hufgelenksentzündungen muß häufig deutlich länger, z.B. ein halbes oder dreiviertel Jahr, eine Dosis von ungefähr 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gegeben werden!)  
     Bewegung des Tieres dabei so, wie es der Tierarzt vorschlägt oder vorschlagen würde!
     Falls eine Dosis von deutlich mehr als 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gegeben werden mußte, kann nach dieser Zeit der Versuch unternommen werden, die Dosis auf etwa 3 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht zu senken. Ist dies nicht möglich, muß die höhere Dosis noch weiter gegeben werden.
     Man sollte nicht versuchen, zu früh abzusenken und auch nicht zu früh versuchen,
     das Pferd wieder zu belasten. Die Verträglichkeit von Ingwer ohne Nebenwirkungen kann, bei langsamer Anfütterung und Gewöhnung und bei Verabreichung in hinreichend großer Menge (!) eingeweichter Heu-/Wiesencobs und Akzeptanz durch das Pferd (und Abwesenheit von Nierenproblemen), bei Fütterung in gröberer Form (z.B. grießförmig, Feinschnitt) auch bis zu hohen Mengen von bis zu 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht über mindestens 6 bis 8 Monate Monate als gesichert gelten. Sollten aber Akzeptanzprobleme auftauchen, ist nach der Ursache derselben zu suchen (z.B. Wunden im Maul, Zahnfleisch, …).
 
4.) Verringerung der Ingwermenge auf eine Wohlfühldosis von 1,5 bis 2 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, sobald die betroffene Stelle nicht mehr wärmer ist, als die auf der gesunden Seite.
     Diese Menge bevorzugt noch mindestens ein bis 2 Monate weitergeben, bei schlimmen Verletzungen oder einem Alter von mehr als 15 Jahren besser dauerhaft.
     Pferdekenner, die sich mit der Belastbarkeit von Pferden gut auskennen, können auch 3 Gramm Ingwer pro 100 Kilo Körpergewicht als dauerhafte Wohlfühldosis verfüttern.
 
5.) Die Tabelle im Kapitel „Ingwerdosierungen bei unterschiedlichen Erkrankungen“ faßt einige der Beobachtungen zur Fütterung von Ingwer zusammen.
 

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