pferde-ingwer - Moose gegen Hautpilz
 

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C. Behandlung von Pilzerkrankungen beim Pferd                                   
 
 
Pilzerkrankungen beim Pferd sind mit den klassischen Mitteln, die vom Tierarzt verordnet werden, oftmals nur langwierig zu behandeln und treten, gerade in großen Beständen von Schulpferden, bei denen das gleiche Putzzeug oder die gleichen Sättel für unterschiedliche Pferde verwendet werden, durch Wiederansteckung immer wieder auf.
Durch eine wissenschaftliche Kurzmitteilung des Botanischen Instituts der Universität Bonn (Prof. Frahm) wurde ich auf die extrem starke fungizide (pilzabtötende) Wirkung von Moosen aufmerksam gemacht. Dort wurde auch darauf hingewiesen, daß der alkoholische Extrakt einiger Moose sogar deutlich stärker fungizid wirkt als käufliche Fungizide zur Behandlung von Pflanzen (und Menschen) bei Pilzbefall.
Ausprobiert habe ich dies das erste Mal, als zwei unserer Pferde im Stall an mehreren Stellen einen Pilz an der Schweifrübe bekamen. Beim Auftreten eines solchen Pilzes hatte ich zuvor stets ein Präparat mit dem Wirkstoff Econazol mit Erfolg eingesetzt. Durch nur zwei bis drei Behandlungen mit diesem Mittel hatte ich damals diesen Pilz an der Schweifrübe stets beseitigen können.
Bei den neuen Fällen hatte ich dann, mit der obigen Kurzmitteilung der starken pilzabtötenden Wirkung von Moosen im Hinterkopf, statt Econazol einfach einen leicht angefeuchteten Matsch aus zerriebenem Moos, welches zufällig gerade vor der Boxentür wuchs, auf die befallenen Stellen aufgetragen und eingerieben. Bereits diese eine Behandlung reichte schon aus, um bei beiden betroffenen Pferden an allen Stellen den Pilz völlig zu beseitigen! Das zerriebene Moos hatte sich damit als wirkungsvoller erwiesen, als ein käufliches starkes Antimykotikum! Es war die stärkste medikamentöse Wirkung, die ich bis dahin jemals beobachtet hatte. (Ein Klassenkamerad hat in der Zwischenzeit sogar einen Goldfisch mit zerriebenem Moos von Pilzbefall befreit.)
Durch diese schnellen Heilungen neugierig geworden, habe ich ein bißchen weiter über die Gründe für diese phänomenale Wirksamkeit recherchiert (die übrigens auch vor Haut- und Nagelpilz beim Menschen nicht haltmacht.)
Eine Erklärung liefert die Herkunft der Moose: Moose existieren seit hunderten Millionen Jahren. In dieser langen Zeit lebten sie in einer feuchten Umgebung, in der sie sich ständig gegen Pilzbefall wehren mußten. In diesem Abwehrkampf haben Sie sich einen ganzen Cocktail an Wirkstoffen als Schutzschild geschmiedet, den kein Pilz mehr durchbrechen konnte und dies, obwohl Moose meistens sogar zusammen mit Pilzen vorkommen. Aber jede Pilzspore, die auf das Moos fällt, wird durch dessen Wirkstoffe, die in der Zellwandung sitzen, abgetötet.
Ich ließ auch die Art des von mir angewendeten Mooses bestimmen, und es handelte sich dabei im wesentlichen um Silber-Birn-Moos (Bryum argenteum) mit kleinen Beimengungen von Hornzahnmoos (Ceratodon purpureus), beides sogenannte Laubmoose, die eigentlich sogar zu den Moosen mit der geringsten pilzabtötenden Wirkung gehören und weit verbreitet sind. Am wirksamsten sind sogenannte Lebermoose, doch sind von einigen wenigen dieser Art, die an Bäumen wachsen (nicht mit Flechten verwechseln!), auch allergische Hautreaktionen bei langfristigem Kontakt bekannt. Bei den häufigen Laubmoosen ist das nicht anzunehmen, sonst wäre das Liegen auf einer moosigen Wiese schon vielen zum Verhängnis geworden. Der Körper hat sich an den Kontakt mit diesen Pflanzen gut anpassen können.
Die Indianer Nordamerikas verwenden zerstoßenes Moos sogar zur Wundbehandlung, da es auch eine antibakterielle Wirkung besitzt. Diese haben auch schon die Wikinger ausgenützt: Auf ihren Fahrten hatten sie Fisch in Torfmoose eingewickelt. An der Universität Trondheim sind dazu auch schon erfolgreich Versuche durchgeführt worden. Der Fisch war dann wochenlang haltbar, nahm allerdings eine gewöhnungsbedürftige dunkle Farbe an!
Prof. Frahm hat auch schon Moosextrakt (in Weißwein hergestellt) getrunken, und es habe ihm offenbar gut getan, berichtete er. Auch bei der Gletschermumie „Ötzi“ fand man im Magen ungewöhnliche Mengen an Moos. Das ist ein Hinweis darauf, daß die Heilwirkungen von Moosen auch schon den Menschen vor 5000 Jahren bekannt waren.
Bei einer Anwendung von gepflücktem Moos muß lediglich darauf geachtet werden, daß das Moos nicht bei Frost geerntet wird! Merkwürdigerweise besitzt solches Moos kaum noch fungizide Eigenschaften! Ansonsten kann auch noch aus einem Jahr altem getrockneten Moos ein alkoholischer hochwirksamer Extrakt gewonnen werden.
Gerade für die Behandlung von Pilzen, die im und unter einem Fell sitzen, sind alkoholische Extrakte besser geeignet, als zerriebener „Moosmatsch“, weil sie dünnflüssiger sind und dadurch auch tief ins Fell hineingelangen. Alkoholischen Lebermoosextrakt („Lebermooser“) kann man z.B. über Apotheken beziehen, oder über das Internet. Er hat sich in der Zwischenzeit bei vielen hundert Pferden bereits bestens bewährt. Eine Bekannte behandelte damit auch erfolgreich Fußpilz in einem Altenheim.
 
Wer noch mehr über die fungizide Wirkung von Moosen erfahren möchte, kann z.B. die Website des Botanischen Instituts der Universität Bonn unter
www.bryologie.uni-bonn.de/deutsch/content/Aktuelles/fungizid.htm besuchen.
 
Auf die starke fungizide Wirkung war natürlich auch die Pharmaindustrie aufmerksam geworden, doch wurde die Forschung trotz erwiesener Wirksamkeit völlig eingestellt, nachdem sich zeigte, daß nicht ein einzelner, definierter isolierbarer Wirkstoff für die Wirkung verantwortlich war, sondern die kombinierte Wirkung einer komplizierten Mischung vieler Wirksubstanzen. Sobald man begann, den extrem wirksamen Extrakt aufzutrennen, zeigten die einzelnen Fraktionen immer weniger Wirksamkeit. Damit war aber keine sinnvolle Patentierung, Grundlage für spätere Gewinne, mehr möglich und außerdem eine Zulassung als Arzneimittel extrem schwierig.
Der Fall der Moose zeigt auch beispielhaft, wie durch ausschließlich kommerzielle Betrachtung sinnvolle Forschung verhindert werden kann, denn es darf (bei ständig steigenden Krankenkassenbeiträgen!) nicht sein, daß wirksame Behandlungen nur deswegen nicht angewendet werden, weil damit nichts zu verdienen ist, oder deren ansonsten nachgewiesene Wirkung aufgrund der Komplexität (noch) nicht erklärt werden kann.
 
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß durch die Behandlung mit Moosen oder Moosextrakten alle oder wenigstens die meisten Hautpilze oder Flechten beim Pferd (und Menschen!) gut und ohne Nebenwirkungen behandelbar sind.
 
Ergänzend zur Behandlung vorhandener Pilze mit Moosen oder Moosextrakt möchte ich noch darauf hinweisen, daß einige Hautpilze beim Menschen stark durch Zuckerkonsum begünstigt werden und sich trotz Medikamenten manchmal nur eliminieren lassen, wenn einige Zeit auf den Verzehr von Zucker verzichtet wird! Beim Pferd gilt dies sicher auch! Bei hartnäckigen Anfällen von Hautpilz sollte daher immer auf das (sowieso zweifelhafte) Füttern von Melasse, aber auch anderen leicht verwertbaren Kohlenhydraten, verzichtet werden. Idealerweise gibt man nur Heu, oder Heu und etwas Hafer.
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