pferde-ingwer - Strahlfäulebehandlung
 

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D. Strahlfäulebehandlung
 
Strahlfäule stellt in all den Fällen, in denen die Ursache durch eine Änderung der Haltung nicht abgestellt werden kann, ein großes Problem dar. Lahmheiten, Umformungen des Hufes und Hufkrebs können die Folge sein.
Sind die Hufe ständig den Fäkalien in einer eingestreuten Box ausgesetzt, so hilft bei einigen Pferden mit erblich schlechtem Hufhorn weder tägliches Waschen, noch Behandeln mit käuflichen Mitteln gegen Strahlfäule, denn es bilden sich ständig und anfangs unentdeckt neue Taschen, in denen die Fäulnis bewirkenden anaeroben (das heißt unter Luftabschluß arbeitenden) Bakterien wohl behütet ihrem zerstörerischen Treiben nachgehen können.
Selbst wenn es gelingt, in alle Taschen chemische Mittel gegen Strahlfäule einzubringen und vorhandene Taschen so oft wie möglich mit dem Hufmesser aufgeschnitten werden, so ist dem bei manchen Pferden auf Dauer doch kein Erfolg beschieden, denn die Bakterien schützen sich, wenn sie nicht einzeln sondern in Kolonien auftreten, durch einen sogenannten Biofilm, eine gallertartige Masse, vor den antibakteriellen Mitteln. Daher überleben immer genügend von ihnen am Grunde einer Tasche, um sich später wieder schnell zu vermehren. Weiterhin werden die Bakterien mit der Zeit resistent gegen das angewendete Mittel, was zum Beispiel daran erkennbar ist, daß die anfangs starke Wirkung eines Mittels nach einiger Zeit deutlich nachläßt.
 
Im November 2005 habe ich eine sehr einfache und wirksame Behandlungsmethode gegen Strahlfäule ausprobiert: Nachdem ein Pferdehalter in einem Internetforum einmal berichtete, daß er Mauke sehr erfolgreich und schnell mit starkem schwarzem Tee beseitigt hätte, probierte ich das gleiche bei Strahlfäule aus. Mein damals 34-jähriger Wallach hatte nämlich auch an einem Huf (die anderen waren alle gut) sehr starke Strahlfäule, die den ganzen Hufstrahl untergraben hatte, weil ich es nicht bemerkt hatte! (Das war wohl daher gekommen, daß ich mit einem neuen, viel zu spitzen Hufauskratzer den Strahl verletzt hatte, so daß im Verborgenen Bakterien arbeiten konnten!)
Ich hatte daraufhin mit dem Hufmesser soviel wie möglich des losen Strahlhorns weggeschnitten, aber ich mußte Teile daranlassen, als mechanischen Schutz für die darunter freiliegende Strahllederhaut.
Dann behandelte ich mehrere Wochen lang täglich mit sehr starkem schwarzem Tee (3 gehäufteTeelöffel auf einen viertel Liter, länger als 5 Minuten gezogen). Ich verwendete Ostfriesentee, also einen Assamtee, der mehr Gerbstoffe enthält, als ein Darjeeling, denn die Gerbstoffe töten nicht nur die Bakterien ab, sondern machen die behandelten Hautflächen gleichzeitig für einen Neubefall mit Bakterien weniger empfänglich. (Von hellen und milden Teesorten benötigt man daher stärkere Aufgüsse!)
Ich spritzte täglich mit einer relativ großen Plastikspritze die noch vorhandenen Hohlräume mehrfach gründlich aus, stopfte dann in die Strahlfurchen mit Tee getränkte Watte und klebte dann noch ein breites Klebeband unten über den Huf, damit die Watte nicht so leicht herausfällt. Es faulte und stank schon nach dem ersten Tag der Behandlung nicht mehr, und die freiliegende Strahllederhaut war nach etwa 2 Wochen überall wieder mit Horn bedeckt.
Seitdem verwende ich nur noch starken schwarzen Tee gegen Strahlfäule!
Der Vorteil gegenüber anderen Mitteln ist die leichte Verfügbarkeit, die niedrigen Kosten und vor allem die einfache und gefahrlose Handhabung bei gleichzeitig sehr schneller Wirkung. Ich vermute, das liegt daran, daß der Tee gleichzeitig auf doppelte Weise wirkt: antibakteriell und mild gerbend.
Man kann sich den Tee für mehrere Tage auf Vorrat herstellen.
 
Wie neue Untersuchungen am Menschen zeigen (F. Pajonk u.a., BMC Medicine, Dez. 2006), wirken sowohl grüner wie auch schwarzer Tee, äußerlich angewendet, entzündungshemmend und führen zu einer deutlich schnelleren Heilung von Hautschäden, die durch eine Strahlentherapie verursacht wurden.
In der Studie wurden Tee-Extrakte eingesetzt, die noch stärker waren (3 Gramm Tee auf 50 Milliliter Wasser, entsprechend ungefähr 5 gehäuften Teelöffeln auf einen Viertelliter), als die von mir angewendeten.
Es zeigte sich in dieser Studie auch wieder einmal, daß man die Wirkung nicht hauptsächlich einem bestimmten Wirkstoff zuordnen konnte (Epigallocatechingallat), sondern daß, wie auch bei Ingwer, Meerrettich und den Moosen, ein komplexes Zusammenwirken vieler Verbindungen dafür verantwortlich ist!
Die Studie legt die Verwendung sehr starker Tee-Extrakte auch bei Hautschädigungen von Pferden nahe!
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